Heimspiel für die Eisenbahner

obwohl die "Horde" Heimrecht hatte...

Sarajevoderby am drittletzten Spieltag bei folgender Tabellenkonstallation. 1. FK Sarajevo. 2., mit einem Punkt Rückstand, Zeljeznicar Sarajevo. Logo; bei diesem Spiel durfte man nicht fehlen.

Mit der Lufhansa ging es ab Frankfurt über München, wo man den Hofer traf, nach Sarajevo. Markus hatte ein Appartement 100 Meter Fußweg von der Kultkneipe in der Altstadt ausgegraben.
Zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da die Badewanne/Duscheinrichtung direkt ins Schlafzimmer geschraubt war aber Wasser lief und 100 Meter weiter der Zapfhahn; alles war gut.




Derby Sarajevo

 

F.K. Sarajevo  vs.  F.K. Zeljeznicar Sarajevo

 

16.05.2015



Aufgrund der Tabellenlage wollten 23.000 Zuschauer das Derby live begutachten. Wer heute gewinnen würde, der war de facto Meister und so sangen sich auch beide Kurven mit Championsgesängen warm.

So ganz konnte einen die Stimmung nicht überzeugen. Wenn so viel auf dem Spiel steht, da muss einfach mehr kommen. Mehr kam vor allem von den Gästen, die auch mehr Leute in ihrer Kurve hatten. Auf 7.000 Eisenbahner schätze ich die Gästeanzahl.




Die Horde zu Beginn des Spiels mit einer netten Choreo



Die Eisenbahner überzeugten mehr durch ihren Support.

Mitte der ersten Halbzeit, persönlich rechnete ich erst in der zweiten Spielhälfte damit, wurden die Pyrofestspiele von den Eisenbahnern eröffnet. Da taghell, kam das ganze nicht ganz so gut rüber.




Das sah beim letzten Derby viel, ganz viel, besser aus.......




Das Spiel wurde Aufgrund der Rauchentwicklung unterbrochen und anschließend weiter gespielt.
The same procedure as every year

Zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Fahnenaktion der Horde. Wäre das ganze mit richtig fettem Rauch untermalt gewesen, wäre es besser rübergekommen....


Das Spiel auf dem Feld plätscherte so vor sich hin aber schon vorher war mir klar; def. ein 0-0 Kandidat.........2 meiner bisher gesehenen Derbys im großen Stadion vom FK gingen 0-0 aus und auch dieses Derby sollte die Quote nicht positiv verbessern. 4 Derbys mit FK Heimrecht begutachtet und erst 1 Tor sehen dürfen.......

Bevor das trostlose gekicke vom Unparteiischen abgpfiffen wurde gab es, erwartungsgemäß, auch nochmal eine Pyroshow der Horde. Rauch, Spielunterbrechung, weiterspielen.......





Alles vorausberechenbar aber trotzdem ok.

Am nächsten Tag gab es, dank Miet-Kfz der braunschweiger Besatzung Basti und Uni, auch noch ein Spiel. Die erste Liga spielte zwar zeitgleich aber unterklassig wurde der F.K. Radnicki Lukavac in der Nähe von Tuzla ausgegraben.

Nach einigen Hürden wurde die Ortschaft erreicht. Das Stadion def. Erstligatauglich. Auch eine kleine Fanszene vorhanden. Auf das Spiel näher eingehen möchte ich trotzdem nicht; immerhin schönes Graffiti in der Stadt.













Fazit: Sarajevo ist kein Belgrad und das viele anwesende Hopper entäuscht waren, u.a. auch ich, war bei der Wichtigkeit des Spiels verständlich. Das Zielspiel war keine Bombe aber auch nicht schlecht. Manchmal rockte das gesamte Stadion aber auch viele Ruhephasen. Stimmungstechnisch überzeugten mich die Eisenbahner mehr. Das es 0-0 ausgehen würde, war mir vorher klar. Sarajevo ist eine Top Stadt und dank der Tourbesatzung war es eine rundum gelungene Sache.












Albanski ?!

brüllte der Grenzpolizist im September 2014 in den Nachtbus von Sofia nach Bukarest und der junge Mann, der kein Glück hatte in einer reichen westlichen Industrienation das Licht der Welt zu erblicken, mit albanischen Pass ausgestattet, musste für die Grenzkontrolle den Bus verlassen......

2001 wurde Albanien erstmals besucht. Anlass der Reise damals war ein Länderspiel. Vorher nahm man allerdings noch ein Aufstiegsspiel im geliebten Italien mit; Campobasso vs. Sora. Mit der Fähre ging es dann nach Durres.

Heute war die Anreise entspannter. Mit der guten "Air Serbia" ging es über Belgrad nach Tirana und man war gespannt, wie sich das Land die letzten Jahre entwickelt hatte.

Mit im Flieger Boris. Am nächsten Tag stießen noch Teamchef, Nils und Moritz zu uns und zu fünft konnte im Miet-Kfz die Tour beginnen.

Als Rahmenprogram zum Tiranaderby standen samstags noch 2 1.Liga-Spiele auf dem Speißeplan. Elbasani, die aber nicht in Elbasan kickten, sondern in Pogradec und abends den amtierenden Tabellenführer Skenderbeu in Korce.

Elbasani kickt deshalb in Pogradec, da die Fans mit dem Präsidenten nicht können. Herausgefunden hat`s wer....? Nein; nicht die Schweizer. Teamchef wars; klar....

Die Spiele konnten nicht wirklich überzeugen. In Podgarec beim Elbasani Heimspiel freier Eintritt und keine 200 Zuschauer. In Korce beim Heimspiel von Skenderbeu ca. 2.500 Zuschauer und kaum Stimmung. Gäste aus Durres wurden ebenfalls keine gesichtet.

Sonntags gab es als Beiwerk ein Spiel in der dritten albanischen Liga. KF Bilishit kickte vor immerhin 250 Zuschauern in einem kleinen aber netten 3.000`er Ground mit überdachter Haupttribüne.

Am nächsten Tag, das Derby wurde ja auf Montag gelegt, gönnte man sich, bevor man nach Tirana aufbrach und unter scharfen Protest von Teamchef, der wie immer befürchtete zu spät in Tirana anzukommen, noch etwas Kultur. Das Kloster Sveti Naum, ca. 3 Kilomter hinter der albanischen Grenze auf mazedonischem Staatsgebiet.

Der Abstecher zu dem UNESCO Weltkulturerbe hat sich absolut gelohnt. Gelohnt hat sich der ganze Trip, da Albanien sich zu einem Top Reiseland entwickelt hat. Wunderschöne Landschaften. Wir hatten in Podgradec ein Top Hotel, direkt am Ohrid-See gelegen, zum kleinen Preis. Schlappe 11 Taler löhnte jeder für die Übernachtung. Natürlich inkl. Frühstück.

Anbei ein paar Bilder von der genialen Landschaft, der Stadt Korce, und dem Kloster "Sveti Naum".



Orthodoxe Kirche in Korce
















Kommen wir zum Zielspiel der Tour

Derby Tirana

 

K.F. Partizani Tirana  vs.  K.F. Tirana

 

04.05.2015

 


Kein neuer Ground für mich, da im "Qemal Stafa" gespielt
wurde. Das Stadion ist zwar von der UEFA für Länderspiele gesperrt aber irgendwo müssen die großen Clubs ja ihre Spiele austragen. 2001 beim Länderspiel im genannten Stadion war die Fußballwelt noch halbwegs in Ordnung. Die Heimspielstätte der beiden Clubs aus Tirana, das "Stelman Stermasi" wird aktuell renoviert. Aktuelles Nationalstadion von Albanien steht übrigens in Elbasan.



Ca. 13.000 Sportbegeisterte wohnten dem Derby bei. Partizani, politisch links ausgerichtet, bekam die Gegengerade. KF Tirana, das politische Gegenteil von Partizani, bekam einen kleinen Teil der Gegengerade und die komplette abgeflachte Kurve hinter einem Tor. Die Haupttribüne wurde brüderlich geteilt. Die andere Hintertorkurve war offiziell gesperrt aber dennoch befanden sich darauf einige Zuschauer.

Letztendlich wohl genaus soviele Gäste wie Heimfans im Stadion.

Erwartet hatte man nicht viel, wurde aber positiv überrascht. Stimmung vor dem Spiel etwas mau aber während dem Kick, wohl auch den gefallenen Toren geschuldet, wirklich gut.



Zu Spielbeginn präsentierte Partizani eine Choreo. Pappen, Bänder, Bengals und vor dem Block wurden wohl verdiente Spieler hochgezogen, bzw. präsentiert.




K.F. Tirana, die Ulras nennen sich übrigens Tirona, konterte mit dem Seitenhieb, wer der eigentliche Traditionsverein in Tirana ist. Gegründet 1920; also 26 Jahre vor Partizani. Untermalt wurde die Choreo mit folgenden Spruchband.

T RADIDE   I DENTITET   R ESPEKT   O NDER   N OLTMADHNI   A NTIKOMUNIZEM



Während des Spiels gab es laufend kleinere Unterbrechungen, da Spieler mit Gegenständen oder kleineren Knallkörpern beworfen wurden.

Die erste größere Spielunterbrechung nach der Pyroshow der Jungs vom K.F. Tirana.


































Sah schon ganz ok. aus.




Mitte der zweiten Halbzeit gab es noch eine Aktion der Tirona Ultras



In Minute 34 die 0-1 Führung für Tirana. Ausgeglichen in Minute 55. Führung für Partizani in Minute 82 und Ausgleich for Tirana in Minute 83.

Der Spielverlauf war schon förderlich für die Stimmung. Die Tirona Jungs hatten stimmungstechnisch ein leichtes Übergewicht und dürften in der Stadt die klare Nummer 1 sein.

Zufrieden mit dem erlebten stieg man am nächsten Tag in seinen "Air Serbia"-Flieger, der einen über Belgrad wieder in die Heimat bracht.



Fazit: Albanien ist ein Top Reiseland. Mit dem Rahmenprogram, dem UNESCO Weltkulturerbe und den landschaftlichen Einflüssen von Albanien eine rundum gelungene Tour. Das Derby ist jetzt sicherlich kein Derby, welches jedes Jahr auf der Speißekarte steht aber wenn es mal wieder im "Steleman Sermasi" ausgetragen wird oder die Tabellenlage besonders prickelnd ist, sicherlich eine Reise Wert!






Eins, zwei, Polizei...

....und das nächste Heimspiel durfte Zvezda ohne Publikum austragen......

Wie es dazu kam...? Einfach lesen.....

Derby Belgrad

 

F.K. Crvena Zvezda  vs.  F.K. Partizan Beograd

 

25.04.2015


Immer wieder lockt das Belgradderby und die Hopperanzahl aus dem deutschsprachigen Raum befand sich im dreistelligen Bereich. Aber auch traditionell viele Russen (Spartak Moskau Freundschaft mit Roter Stern), Polen (da blickt man mit dem ganzen Freundschaftsgeklüngel nicht mehr durch) sowie etliche andere Nationalitäten wurden gesichtet.

Das Derby war die letzte Chance für Roter Stern sich nach 5 Punkten Rückstand nochmal an Partizan heranzukämpfen.

Kämpfen taten aber erstmal die Grobarianhänger auf der Osttribüne des Stadions, in dem sie Richtung Delijekurve sprinteten und jede Menge Backpfeiffen verteilten. Normalerweise sitzen auf der Istok immer ein paar gemäßigte Partizananhänger; schön getrennt durch eine Polizeikette von den restlichen Heimfans. Dieses mal, so schien es, hatten sich etliche bösen Buben extra Karten für diesen Bereich gekauft. Die übliche Polizeikette wurde ebenfalls vermisst? Angeblich eine Racheaktion, da es im Hinspiel ebenfalls im Sitzplatzbereich einige Scharmützel gab.....



Richtig unschön wurde die Situation erst, als die Polizei in die Delijekurve eindrang. Ganz böser Fehler. 





Nach einem Vorfall im Jahre 2006 meidet die Staatsmacht die Nordkurve; verbotene Zone. 



Erst nach dem Eintritt der Staatsmacht in die verbotene Zone eskalierte die Lage. Delije versuchte mit allen Mitteln die Staatsmacht aus der Kurve zu bekommen. Sitzschalen, Bangalen, Stangen und vieles mehr regnete auf die Staatsmacht.



 Denke mal, die Bilder sprechen für sich....


Das ganze ging ca. 40 Minuten und mit 45 Minuten Verzögerung wurde doch noch angepfiffen. Die richtige Entscheidung. Eine Spielabsage und die Situation wäre völlig aus dem Ruder gelaufen.

Machen wir gleich einen Sprung und kommen zu den schönen Dingen des Derbys. 33.120 unter den 44.120 Zuschauern wollten die Sterne siegen sehen. Ca.11.000 Gäste wären mit einem Punktgewinn zufrieden, was de facto den Meistertitel bedeuten würde.

Nach einigen Spielminuten wurde dann auch die vorher ausgelegte Choreographie von Delije präsentiert. Jede Menge Fähnchen in den Vereinsfarben rot und weiß. Mittig wurde eine große Blockfahne hochgezogen, welche das Portrait von Rajko Mitic, Spielerlegende und seit kurzem neuer Namensgeber vom Stadion, präsentierte.



Danach gab es noch eine fette Rauschshow. Sah richtig gut aus und bei Tageslicht die beste Wahl, Rauch statt Bengalos, zu präsentieren.




Die schwarz weißen verzichteten auf eine Choreo. Dafür rockten sie in der Südkurve richtig gut ab. Und das ist ja primär auch das Wichtige. 

Stimmung auch aus der Nordkurve gut. Phasenweise war es auch mal etwas ruhiger aber immerhin stand man ja auch noch unter dem "Gewaltschock". War ja nicht ohne, was sich da 45 Minuten in der Nordkurve abgespielt hatte.

Meiner Meinung nach war die Stimmung von beiden Tribünen mehr als korrekt. Wer da noch rumnörgelt, soll mir erstmal ein besseres Derby in Europa zeigen. Durchgehend vollgas geben geht halt nicht; vor allem nicht für ein Hopperpublikum, welches so etwas erwartet.....

Zu Beginn von Halbezit 2 gab es wieder etwas Pyrotchenik und Rauch von Delije. Diese Pyroshow wurde aber locker von der Gegenseite, mitte der zweiten Halbzeit, getoppt.
Die Partizananhänger liesen es mal wieder kräftig brennen.
 


Nach kurzer Unterbrechung, bis sich der Rauch verzogen hat, wurde das Spiel weitergführt. 

Naja; das Spiel auf dem grünen Rasen konnte, wie immer eigentlich, mit dem Spekatkel auf den Tribünen nicht mithalten; Endergebnis 0-0.

Die Partizanspieler feierten den Punktgewinn mit ihren Jungs in der Kurve und unsereins verlies das Stadion mit der Gewissheit; Meisterschaft ade.....

Den Abend lies man in geselliger Runde, die seinen Abschluss im Golden Grill fand, ausklingen.


Am nächsten Tag wurde noch mit Reisebegleiter und Kollege Uwe Jakovo aufgesucht, um die Taurum Boys zu begutachten.


F.K. Srem Jakovo  vs.  F.K. Zemun 

 

26.04.2015


Jakovo befindet sich ein gutes Stück außerhalb von Belgrad. Mit dem Bus muss man in Zemun umsteigen und dann geht die Busfahrt erst richtig los.....

Eine knappe Hundertschaft aus Zemun unterstütze ihr Team, welches diese Saison endlich aufsteigen wird.


Der Ground in Jakovo ist  mit 2 gegenüberliegenden Tribünen völlig ok und gehört def. zu den besseren in dieser Liga. Heimfans Fehlanzeige aber das wusste man bereits alles im Vorfeld. Die Sonne schien und es wurde sogar Jelen Pivo im Ground serviert; ein perfekter Abschluss einer schönen Tour.

Fazit: Wie so oft war Belgrad wieder eine Reise Wert. Gutes Wetter und gutes Derbyspektakel. Für alles andere gibt es Visa.... ;-)





Reclaim the Game

Unterwegs die Welt der Fußballfans zu entdecken


In diesem Blog werden Euch Videos und Bilder von interessanten Fußballspielen in Europa und auch ausserhalb Europas präsentiert.

Dabei geht es weniger um das geschehen auf dem grünen Rasen, wo 22 Akteure versuchen eine in Leder gehüllte Schweinsblase in das gegnerische Tor zu bugsieren; es geht um das geschehen auf den Rängen.


Präsidenten kommen und gehen; Trainer kommen und gehen; Spieler kommen und gehen.


WIR Fans bleiben immer; denn WIR bilden den Verein


Viel Spaß




In zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Fußballspiele die Du nicht gesehen hast, als über gesehene Fußballspiele, die Dich entäuscht haben.