Balkantour Teil III

Was für eine Woche. 3 Derbys und dazu noch Radnicki Nis gegen Roter Stern Belgrad. Diese Woche musste ich einfach buchen. Doch der Reihe nach.....

Am 25.10.2013 hob mein Vogel Richtung Belgrad ab. Von Belgrad fahren im 20-Minuten-Takt Busse nach Nis. Jens, der später in Belgrad landete, hatte eine Super Übernachtung in Nis ausgegraben. Ein kleines aber feines Appartement für 2 Personen für 2 Nächte für schlappe 50 Euro. Zwar etwas schwierig zu finden aber freundliche Einheimische halfen mir. Pljeskavicastand und Supermarkt in unmittelbarer Nachbarschaft. Gegen 03:30 Uhr trudelte auch Jens in Nis ein und ich lotste ihn zur Unterkunft.

Am nächsten Tag stand dann der erste Highlight an



F.K. Radnicki Nis  vs.  F.K. Crvena Zvezda 

26.10.2013 

 

Der umgebaute/erweiterte Ground fasst aktuell wohl um die 15.000 Zuschauer und man rechnete heute mit einer Rekordkulisse. 13.000 wollten sich das Spiel nicht entgehen lassen. Davon ca. 4.000 Gäste. Eigentlich wollten noch mehr Gäste in den ausverkauften Gästeblock, so dass es zu kleinen Scharmützeln mit der Staatsmacht kam. 

Delije am Anfang mit Pyro, Radnicki hielt sich optisch noch etwas zurück. Die Stimmung von beiden Seiten gut; hätte trotzdem etwas mehr kommen können. So richtig zufrieden ist man halt nie......


In der siebten Spielminute ging Radnicki mit 1-0 in Führung und in der Kurve wedelten alle wild mit ihrem Choreomaterial; das Tor fiel genau zum Zeitpunkt der Choreo.

Kurz vor dem Halbzeitpausenpfiff der erlösende Ausgleich für die Sterne und entsprechender Jubel bei dem Gästeanhang. 

In Halbzeit zwei gab es dann noch Pyro von den Heimfans.

Spielerisch waren die Sterne am Drücker aber der Siegtreffer wollte einfach nicht fallen. Kurz vor Schluss dann doch noch das Tor; Delije schon auf dem Platz zum jubeln aber; Abseits.......Der Siegtreffer wäre der krönende Schluss für einen tollen Tag gewesen. Respekt aber auch an Radnicki. Volle Heimkurve und guter support. Fantechnisch ganz klar eine Bereicherung für die Liga.

Am nächsten Tag schaute man sich noch Car Konstatin und Sindelic Nis an. Car Konstatin konnte mit Cz.-Flair punkten, Sindelic mit toller Holztribüne. Abends ging es per Bus zurück nach Belgrad. Montags flog Jens zurück ins kalte Deutschland. Unsereins buchte einen Bus nach Sarajevo und dienstags ging es dann im gebuchten Bus in Bosniens Hauptstadt. BM, aus Köln eingeflogen, hatte im Vorfeld eine Klasse Übernachtung klar gemacht, wo man bereits erwartet wurde.

Mittwochs stieg dann der nächste Kracher.



Derby Sarajevo 

F.K. Sarajevo  vs.  F.K. Zeljeznicar Sarajevo 

30.10.2013 

 

Wie in den Derbys zuvor ist die Zuschauerzahl bei dem Derby kein Gradmesser, ob es gut oder schlecht wird. Auf 12.000 schätze ich die Anzahl derjeniger, die den Weg ins Stadion gefunden haben. Darunter etwa 5.000 Eisenbahner. Auch wenn ich mich wiederhole; mehr wie 10.000 bis 18.000 kommen zu dem Derby einfach nicht. Spielt einer der Beiden dann irgendwann einmal International gegen einen "Pillepalle"-Gegner von den Farör Inseln oder aus Malta sind locker 25.000 im Stadion........

Für Pyrofans gehört dieses Derby aktuell zum Pflichtprogramm. Da es beim letzten Derby etwas arg wurde mit Pyrotechnik, welche auf das Feld geworfen wurde, sind neuerdings hohe Fangnetze vor den Kurven installiert. Naja; wenn es hilft.....

Die Horde beherbergte wieder Gäste aus Dresden in ihrer Kurve, die mittig ihr Banner präsentieren durften. 

Zu Spielbeginn präsentierte die Horde eine Choreo. Aber wegen Choreos waren wir nicht hier, wir wollten es brennen sehen. Und in Halbzeit 2 wurden dann die Pyrofestspiele eröffnet. 

Erst zündelte die Horde







Dann waren die Eisenbahner dran










Für mich, wie auch bei der Stimmung des torlosen Derbys, hatten die Eisenbahner die Nase vorne. Doch entscheidet selbst.

HORDE

 

 MANIACS

 

Wenn man die Videos über Youtube abspielen lässt ist die Bildqaulität besser


Denke sogar, dass die Gästekurve voller war, wie die Heimkurve. Die Stimmung der Eisenbahner wurde als abwechslungsreicher und teilweise auch lauter empfunden. Wenn das Derby dann wieder mit Heimrecht Zelijo ist, empfinde ich wahrscheinlich wieder den Auftritt der Horde als besser.......

Zufrieden mit dem erlebten ging es nach dem Spiel noch in die Altstadt aber dies ist ja kein Blog für Kneipengänger........

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus zurück nach Belgrad. Samstags kam Teamchef eingeflogen und bestellte uns an den Flughafen. Er hatte ein Miet-Kfz klar gemacht; vor dem Belgradderby konnte man noch Donje Srem, beheimatet in der Ortschaft Pecinci, gegen Radnicki Nis schauen. Unglaublich, dass so ein Dorfverein in der 1.Liga kickt. Ca. 300 Zuschauer wohnten dem Kick bei; darunter 18 Gäste aus Nis, die das einzige Tor bei dem Spiel bejubeln durften.

Danach ging es zügig zurück, denn es wartete das beste Derby des Balkans auf uns.



Derby Belgrad 

F.K. Crvena Zvezda  vs.  F.K Partizan Beograd 

02.11.2012

 

Die  Ausgangslage war klar. Zvezda musste gewinnen, um den Anschluss an Partizan, die mit 4 Punkten Vorsprung vor den Sternen die Tabellenspitze bildeten, nicht zu verlieren. Der Saisonstart von Delije war mal wieder für die Tonne.....Trotzdem überraschenderweise über 40.000 im Marakana; hatte mit weniger gerechnet. Darunter auch ca. 8.000 Totengräber. Die verbotenen im Gästeblock ca. 1.400 Mann stark; Alcatraz und getreue in der Kurve.

Vor dem Spiel, wie auch bereits beim letzten Derby im Marakana, lustiger Austausch von Bengalen zwischen den verbotenen und Alcatraz; Delije lachte sich einen........

Zu Beginn dann in der Nordkurve jede Menge großer Spruchbänder untermalt von tausenden Fähnchen in den Vereinsfarben und jeder Menge Pyro inkl. Rakten.





Kein Highlight aber war ok. Einen sehr guten Derbybericht, u.a. was die einzelnen Transparente aussagten, findet man in der 30igsten Ausgabe von "Blickfang Ultra"



Nach der Eröffnung der Nordkurve legten sich die Totengräber ins Zeug. Unter großen Schwenkfahnen wurde ein Meer an schwarz-weiß-grauen Fähnchen präsentiert, welches ein tolles Kurvenbild ergab.



Die verbotenen präsentierten eine Blockfahne mit dem Konterfei eines vor 2 Jahren getöteten Mitglieds untermalt von jeder Menge Pyrotechnik.


















In Minute 19 fiel dann der einzigste Treffer der Partie; ein Eigentor von Partizan.



Trotz Derbyführung hätte ich mehr Stimmung aus der Nordkurve erwartet. 

So richtig lustig wurde es nochmals in Halbzeit zwei. Erst gab es eine zünftige Pyroshow von Alcatraz und





dann? Ja dann wurde das Choreomaterial angezündet. Aus kleinen lodernden Flammen wurden meterhohe und es gab etliche Brandherde im Gästeblock. Dazu top Stimmung und wildes rumgehüpfe der "Zündler".



Je höher die Flammen loderten, desto wilder das rumgehüpfe und desto lauter die Gesänge bei den Gästen.











Das Spiel wurde gar unterbrochen. Feuerwehr rückte an und die Psychopathen stellten sich oberkörperfrei den spritzenden Wasserschläuchen entgegen. Es galt die "ewige Flamme" im Gästesektor zu verteidigen.





Das war schon richtig gutes Spektakel. Vom Spiel bekam man ab da nicht mehr viel mit. Meine Blicke waren Richtung Gästeblock gerichtet. Respekt an die Jungs aus der Südkurve, die dieses Derby zu etwas besonderen haben werden lassen.

Zevzda gewann das Spiel aber diesmal hatten die Totengräber auf den Rängen die Nase vorne.

Liga Wettbewerbskommissar Vladimir Bulatovic ärgerte sich, dass 80% der Zuschauer das Spektakel auf den Tribünen mehr interessierte, wie das gekicke auf dem grünen Rasen.

Originalaussage: "Das Derby ist der Maßstab unseres Fußballs. Am Samstag hatten wir die Situation, dass 80 Prozent der Zuschauer das Geschehen im Fanblock und nicht auf dem Platz beobachtet haben. Das muss aufhören."

Hallo und aufgewacht. Wenn in Serbien jemand den Ball gerade kicken kann, dann verschwindet er ins Ausland. Das "gestolpere" auf dem grünen Rasen ist teilweise erbärmlich und erklärt, warum auf internationaler Ebene noch nichtmal Blumentöpfe gewonnen werden. Fällt das Spektakel zukünftig auf den Tribünen aus, dann ist Schichtende mit dem Fußball in Serbien. Bleiben die Fans, die "Spektakelmacher" weg, können die Vereine sich auflösen.........


Anbei ein zweiminütiger Zusammenschnitt vom Spektakel auf den Tribünen; wer schaut da noch auf den grünen Rasen...?


Zufrieden mit dem erlebten ging es zurück zur Unterkunft, wo man Nils und den Rapidler wieder traf. Nils hatte man zuvor sein Busticket für Sarajevo verkauft. Unsereiner hatte nämlich keine Lust auf eine Über Nacht-Busfahrt nach Sarajevo und blieb in Belgrad. Zwar mit Mehrkosten wegen separater Flugbuchung verbunden und auch das Mostarderby ging "flöten" aber Immerhin lockte am morgigen Tag ein "Doppler".

Beim Mostarderby waren übrigens keine Gäste; verpasst hatte man also nix......

Meine ganze Hoffnung lag auf Sabac. Schon einmal vor Jahren mit Balkanexperte Uni in Sabac aufgeschlagen und restlos begeistert gewesen. Und jetzt; Erster vs. Zweiter bei gutem Wetter; kann doch nur gut werden.

Doch Balkan wäre nicht Balkan und manchmal blickt man garnix; Sabac war ne Nullnummer ohne Fans.....




Hatte die "Grada Saneri" Windpocken....? Man weiß es nicht. Der Ground definitiv 1.Ligatauglich.

Abends dann noch Vocdovac vs. Novi Pazar. Von den Gästen hatten sich 200 angesagt aber insgeheim rechnete man mit 0 Gästen; dürfen eh nicht fahren oder ins Stadion. Man wurde jedoch getäuscht. 5 Minuten nach Anpfiff lies man die Fans muslimischen Glaubens in den Gästesektor wo sie auch einen tollen Auftritt hinlegten. 5 Minuten vor Abpfiff wurden sie dann auch wieder gebeten zu gehen........

Vozdovac hat eine kleine aber feine Fanszene. Ca. 150 Mann am anfeuern. Paar Bengals und das wars. Der Ground...? Das ist der Tod des Fußballs. Auf einem Supermarktdach nur per Fahrstuhl zu erreichen. Natürlich Kunstrasen in dem künstlichen Gebilde......Spiele gegen die Sterne oder Partizan werden in den Obelic-Ground verlegt. Platz hätte man für die Gäste aber wahrscheinlich hat der Supermarkrtdirektor Angst um seinen Markt.....

Mit diesem Spiel ging auch diese Balkantour zuende. 8 Spiele, 5 neue Grounds, 3 Qualitätsspiele, 2 Derbys; für alles andere gibt es "Visa".... ;-)



Mehr Videos und Bilder auf meiner Fotoseite.








 







Spiele im gelobten Land


 

 

G.K.S. Katowice  vs.  M.K.s. Puszcza Miepolomice 

05.11.2013

 

 +

 

T.S. Wisla Krakow  vs.  K.P. Legia Warszawa 

06.11.2013




Dank "Billigflieger" und Freund Uwe ging es mal wieder ins gelobte Land. Breslau, Kattowitz und Krakau lockten. 1 neuer Ground in Breslau, ein komplett fertig gestellter in Krakau und Kattowitz, wo man schon des öfteren richtiges Spektakel erleben durfte.... ;-)

Der erste Dämpfer nach der Landung; unser Bus nach Breslau fuhr nicht, bzw. hatte derbe Verspätung.....Was soll man jammern? Uwe und ich machten das beste daraus. Hotel in Breslau storniert, ab nach Kattowitz und Tyski & Co. hoch leben lassen.......

Apropo Kattowitz. Wer vor 15, 10 oder auch nur 5 Jahren das letzte mal in Kattowitz war, wird sich verwundert die Augen reiben und so mancher wird denken; bewirbt sich die Stadt für die nächtsen Olympischen Spiele....? Überall Baustellen, eine neue Fußgängerzone, usw.

Der Highlight ist der Bahnhof. Wer immer noch denkt, in Polen scheint nie die Sonne und es ist alles trist und grau, der sollte sich den Bahnhof anschauen. Protz und Brunk lassen grüßen. Platin, Gold und Glas. High Tech vom feinsten. Noch keinen exclusiveren Bahnhof in Europa gesehen. Der Highlight sind die sanitären Anlagen. Hat man es sich früher verkniffen, da man wusste, was einen erwartete, begibt man sich heute mit Vorfreude auf das stille Örtchen im Bahnhof. Stilvolle Musik beschleunigen den Verdauungsvorgang und Designerwasserhähne laden zur Handhygiene ein.



Richtig top der Bahnhof; wäre man in den V.A.E. oder einem sonstigen Land mit Geld im überfluss...........

Ok.; der Blog handelt von "Qualitätsspielen" und weder Kattowitz, noch Wisla vs. Legia, die nicht anreisen durften, war eins.......

Immerhin strahlt der alte Ground von Kattowitz immer noch den Charme aus, den man im Pott von Polen erwartet. Auf dem Weg zum Ground, enge Gassen, urige Kneipen, fernab vom gewollten Glammer der Innenstadt.

Wisla war ausverkauft aber ein "freundlicher" halb offizieller vom Verein verhalf uns doch noch zu begehrten Eintrittskarten. Man musste nur den zehnfachen Preis berappen. Ok. statt 1,50 Euro schlugen dann halt 15 Euro zu buche aber hauptsache drin in der Butze. Ach ja, eine Karta Kibica benötigte man auch noch. Wie man auf dem Bild aussieht, wenn man Tags zuvor mit Tyski, Uwe & Co. gefeiert hat wollt ihr nicht wirklich sehen.......



Die Stimmung bei dem Spiel war nicht schlecht; sogar richtig laut aber die Leute, die ringsrum um einen standen und anfeuerten; wo waren die alle vor 5 oder 10 Jahren......?

Nein, dass war nicht mehr das alte Polen.....




Balkantour Teil II


Und immer lockt das Sofiaderby. Keine Ahnung aber irgendwie mag ich dieses Derby. Nie ausverkauft, selten mehr wie 20.000 Zuschauer, keine Kartenproblematik. Gästefans haben keine Probleme an Karten zu kommen, sofern im Nationalstadion ausgetragen, tolle Stadt.usw.

Früher lockten Genua, Galsgow, Rom; heute halt Belgrad, Sarajevo, Sofia & Co. Die Zeiten ändern sich........

Und das beste. Uni hat sie entdeckt; die Fußgängerzone in Sofia. Ganz neu, ganz schick. Immer der Stadt vorgehalten; top Stadt aber keine Fußgängerzone. Plovdiv hate eine , Sofia keine, bla, bla, blubb. Vergangenheit. Auch Sofia hat jetzt eine Fußgängerzone :-)

Das geplante Freitagsspiel wurde auf Sonntag verlegt. Also wurde die neuentdeckte Fußgängerzone erkundet. BM, Nils und der "Fußgängerzonenentdecker" Uni waren auch vor Ort und was sich dann in der von Uni entdeckten Kneipe, das "Kamenitzer" zu 1,50 Leva, alles abspielte, da hüllen wir mal den Mantel des Schweigens. Der Blog heiß ja "Qualitätsfahrer" und nicht "Qualitätstrinker".......

Die Vorfreude auf den Park, der guten Seele Sofias, und das Derby waren groß. Deswegen jetzt ohne große Umschweife rein ins Geschehen.


Derby Sofia 

P.F.K.  C.S.K.A. Sofia  vs.  P.F.K.  Levski Sofia 

19.10.2013


12.000 wollten sich das Kräftemessen auf dem grünen Rasen nicht entgehen lassen. Levski, ausgerechnet im Jubiläumsjahr, schlecht gestartet, hatte ein paar Jungs mehr im Stadion.

Die Anhänger vom Armesportverein mit einer gelungen Choreographie.Zuerst gab es schwarze Pappen und Pyrotechnik, dann die Choreo mit folgenden großen Spruchbändern:

"Vom Feuer unseres gehassten Eigentümers ist nur Asche übrig geblieben. Unsere Liebe zu CSKA wird niemals enden."



So ergab auch alles einen Sinn. Schwarze Pappe, Bengals und dann der CSKA-Vogel, der wie Phönix aus der Asche empor stieg.

Levski verzichte, aufgrund des schlechten Saisonstarts, auf eine Choreigrafie. Trotzdem setzten sich die Jungs stimmgewaltig in Szene. Kurz vor der Halbzeitpause schoss CSKA innerhalb 10 Minuten 3 Tore; entsprechend gute Stimmung bei den Roten. Wer jetzt denkt in Halbzeit 2 würde Levski die Stimme weg bleiben, der sah sich getäuscht, bzw. wurde eines besseren belehrt. Respekt; support sogar fast besser wie bei den Roten und eine kleine Rauchshow wurde auch noch präsentiert. 

Alles in allem mal wieder ein gelungenes Sofiaderby. Bis zum nächsten mal :-)



P.F.K.  Lokomotiv Sofia  vs.  F.K.  Botev Plovdiv 

20.10.2013


Heute also zum dritten male im wunderschönen Stadion vom Eisenbahnerverein. 700 unter den 900 Zuschauern drückten dem Verein aus Plovdiv die Daumen. Mit der Anzahl der Botevanhänger war man durchaus zufrieden; nur die Stimmung hätte etwas schwungvoller sein können. Passte sich aber den lauen sommerlichen Temperaturen an.....



Auch die Torfolge, Botev führte zu keinem Zeitpunkt, konnte die Stimmung nicht erhöhen. Lokomotive gewann mit 3:2

Am nächsten Tag hieß es dann für mich Abschied nehmen. Ciao Sofia. Ich komm` wieder, keine Frage....;-)




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Balkantour Teil I

Hallo werte Leserschaft,

nach einer endlos langen Sommerpause, die mit einigen "Krümelspielen" überwunden wurde, rief wieder der Balkan. Ein fleckchen Erde mitten in Europa, wo es für Qualitätsfahrer niemals langweilig wird. Als Zielspiel wurde das Plovdivderby und eine Woche später das Derby in Budapest erkoren. Unter der Woche war Pokal in Bulgarien und in Serbien mussten die Sterne bei Vocdovac antreten; mit ein wenig Glück konnte man diesen Kick vor dem Budapestderby, welches schon frühzeitig auf Sonntag, eine Woche nach dem Plovdivderby, verlegt wurde, mitnehmen.

Aber was wäre unser Hobby ohne Überraschungen; positive wie negative und oftmals kommt es eh anders wie geplant......



Derby Plovdiv  

F.K. Botev Plovdiv  vs.  F.K. Lokomotiv Plovdiv 

14.09.2013


Beim Plovdivderby hatte Botev Heimrecht, dessen Vorstand auch von einem 15.000 überdachten "all-seater" Schmuckkästchen träumt und dessen Umsetzung vorantreibt. Die Gegengerade ist aktuell abgerissen. Dies bedeutete für das Derby, dass die Botev-Jungs, in der von der Haupttribüne aus gesehenen Kurve, rechts ihren Platz einnahmen und in der Gegenüberliegenden Kurve die Jungs von Loko anfeuerten. Getrennt durch die bauliche Weise der Kurve vom restlichen Botevpublikum. Zusätzlich wollte man noch einen, durch einen Maschendrahtzaun getrennten, kleinen Pufferblock freihalten. Ihr habt richtig gelesen. Abgetrennt durch einen Maschendrahtzaun. Nun ja, kommen wir später darauf zurück.....

Mein Flieger landete 11:40 in Sofia und somit bestand keine Chance, den Freitagskick mitzunehmen. Die Schnarchbären hatten nichts besseres zu tun, als Golche Detche vs. CSKA, also ein "nicht Fluctlichtspiel" auf Feitag vorzuverlegen und da kein Flutlicht bereits um 16:00 Uhr. Keine Chance das Dorf zu erreichen.......Jammern hilft nicht. Uni und Sebastin hatten mehr Glück, reisten frühzeitiger an und konnten den Auswärtsauftritt von CSKA begutachten.

In Sofia gelandet ging es per Metro zum Hbf. und per Bummelzug weiter nach Plovdiv. Ein Tag in Plovdiv, der ältesten Stadt Bulgariens, ist niemals ein verlorener Tag; auch wenn der Ball nicht rollen sollte.

Am nächsten Tag wartete man auf die beiden Braunschweiger, um gemeinsam den Botevground aufzusuchen. Am Treffpunkt wurde man noch vom Grazer entdeckt. Ja; genau. Der Typ aus Graz, der zu den Spielen immer trampt und dessen Ziel auch immer der VIP-Raum ist. Gemeinsam mit Uni und Sebastian ging es dann zum Ground, um das eintreffen des Corteos von den Bultras abzuwarten. 

Naja; der Corteo von den Lokojungs beim letzten Derby beeindruckte mich mehr.

Frühzeitig begab man sich in den Innenraum, zwecks der besseren Photographerposition und pflanzte sich erstmal vor die Lokokurve. 




Schließlich wollte man mitbekommen, wie lange der Maschendrahtzaun unbeschadet überstehen sollte.




Alzulange dauerte es nicht, dann verschaffte die Masse sich mehr Raum. Die Staatsmacht griff nur halbherzig ein; schließlich blieb auch alles ruhig.








Die Stimmung vor dem Spiel geht klar an Loko. Da hätte von den "Bultras" mehr kommen müssen. 



Zu Beginn des Spiels dann eine Blockfahne von Loko. die Botevfans präsentierten mittig in der Kurve ebenfalls eine Fahne, eingerahmt von gelben und schwarzen Fähnchen; riss einem allerdings alles nicht vom Hocker.

Das Spiel begann und nun stieg auch Botev in die Stimmung ein.  In der ersten Halbzeit erzielte Botev die 1-0 Führung, was der Stimmung in der Lokokurve aber keinen Abbruch tat.


Nach dem Pausentee präsentierten die Lokojungs noch eine Luftballonchoreo, was zu den oberkörperfreien und mit tätowierungen übersähten Männern nicht wirklich passte.

Die "Bultras" wussten durch mächtig schwarzen Rauch und Bengalen zu Überzeugen.









In der Zweiten Halbzeit fiel dann mit dem 2-0 die Vorentscheidung. Die Stimmung in der Lokokurve verflachte verständlicherweise aber man hatte vorsorglich seinen Platz vor die Botevkurve verlagert. :-)



Das 2-0 bildete dann auch den Endstand.


Das Plovdivderby war mal wieder solide Hausmannskost und bot alles, Stimmung, Choreos, Pyro, was das Herz begehrte.
Es muss nicht immer das 5-Sterne-Menü mit Champagner sein. Auch gut bürgerlich kann vorzüglich schmecken.




P.F.K. Lokomotiv Sofia  vs.  P.F.K. Beroe Stara Zagora

15.09.2013

 

Vor dem Abendkick konnte man noch dieses Spiel mitnehmen. Im Gegensatz zu meinem ersten Besuch wurde der Ground etwas hergerichtet. Weniger wegen dem Fußbal, selten verirren sich mehr als 400 bis 800 fußballinteressierte in das weite Rund, als für Depeche Mode, die ein Konzert zum besten gaben.

Ganz so voll wie bei dem Konzert wurde es heute nicht......



Ca. 400 Zuschauer verfolgten den Kick. Aus dem weit entfernten Stara Zagora immerhin ca. 120 Mann die, und dafür Respekt, dauerhafft akustisch zu vernehmen waren. Geholfen hat der Dauersupport wenig; die Eisenbahner gewannen mit 1-0.








P.F.K. Levski Sofia  vs.  F.K. Ludogorets 1947 Razgrad

15.09.2013

 

Abends empfing Levski den Geldverein aus Razgrad, der seinen sportlichen Höhenflug den finanziellen Zuwendungen eines Pharmaunternehmers verdankt. Entdeckt dieser irgendwann einmal ein anderes Hobby, verschwindet der Verein wieder von der Bildfläche, der jetzt den bulgarischen Fußball souverän diktiert......

 In verschiedenen Sportblättern wurde schon angekündigt, dass der Sektor B bei diesem Spiel pyrotechnik abrennen würde; passend für ein Abendspiel.

Und Sektor B hielt sein versprechen. Mittels Folientransparent wurde dem Kunstverein sinngemäß mitgeteilt "Ihr werdet alle in der blauen Hölle schmorren". Dazu jede Menge Folienschwenker mit einem Totenkopf als Motiv. 




Sektor B brannte und Razgrad gewann das Spiel mit 2 zu Null Toren. Fazit; nicht Pyro schießt Tore, sondern Geld.....20 Gästefans unter den ca. 7.000 Zuschauern durften ebenfalls die Pyroshow von Sektor B bewundern. (und mussten auch nicht in der Hölle schmorren)


Der Pokal in Bulgarien bescherte uns dann dienstags ein Heimspiel von CSKA vs. F.K. Haskovo. Ein Drittligist aus dem Südosten bulgariens. Pokal in Bulgarien mit Hin und Rückspiel. Warum so eine "Gurke" als TV-Spiel auserkoren wurde; keine Ahnung. Mehr wie 480 Zuschauer liesen sich nicht ins Stadion locken. Immerhin das torreichste Spiel der Tour, 6-2, aber def. kein Qualitätsspiel. 

Warum nachfolgendes Spiel extra aufgeführt wird liegt wohl am tollen Ground. Der Drittligist empfing in seinem wunderschönen Stadion den Erstligisten aus Varna. Wenn es mit dem Aufstieg klappt kann man hier mal gegen einen großen aus Sofia oder Plovdiv nochmal aufschlagen.




P.F.K. Marek 2010 Dupnitsa  vs.  P.F.K. Cherno More Varna

Pokal Bulgarien 1. Runde Hinspiel

18.09.2013



Die ca. 1.000 anwesenden Zuschauer konnten kein Tor bejubeln. Höhepunkt war ein Restaurantbesuch in der kleinen aber feinen Stadt. Richtig leckeres speißen und trinken für kleines Geld. Im Rückspiel stezte sich der Ersligist durch.


Und dann....? Dann sollte die Tour eigentlich weitergehen. Unheilvolle Nachrichten erreichten uns aus zuverlässiger Quelle aus Budapest; die Violetten würden das Derby boykottieren. Zusätzlich kickte Vozdovac gegen Roter Stern zeitgleich und auch nicht im eigenen Ground. Jeder zog seine Schlüsse und für jeden war klar; Tourabbruch. Ein Derby ohne Gäste....?

Letztendlich boykottierten nur einige Gruppen von Uijpest das Derby und glaubt man den Augenzeugenberichten, war das Derbe, ausgetragen im Nepp, richtig gut. Who cares...? Mal gewinnt man, mal verliert man.

Zum Schluss zählt das erlebte. Plovdivderby konnte wieder überzeugen. Levski war ok mit schöner Pyroshow. Der Auftritt von Stara Zargora bei Loko war sehenswert und Dubnica konnte mit seinem tollen Grond begeistern und nicht zu vergessen der tolle Restaurantbesuch. Alles in allem mal wieder eine tolle Zeit auf dem Balkan verbracht.



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Retrobereicht Teil II / Thessaloniki März 2009

Hallo werte Leserschaft,

im zweiten Teil der legendären 0-0 Spiele berichte ich von einem Spiel aus Griechenland. Wer das Land kennt, der weiß, dass der Fanatismus der Anhänger schier grenzenlos ist. Nicht umsonst sind bei Stadtderbys in Athen und Thessaloniki, sowie sonstigen Risikospielen, keine Gästefans zugelassen. So auch bei dem Spiel, über welches ich berichte. Nun werden viele denken; keine Tore und keine Gästefans...? Da ist ja langeweile vorprogrammiert. Doch lest einfach selbst. Für mich war es ein weiteres 0-0 Spiel, welches unvergessen bleiben wird.

08.03.2009

P.A.O.K.  F.C  vs.  Olympiacos  C.F.P.


oder

Bürgerkrieg in Thessaloniki
(als der Fußball zur Nebensache wurde)

In Thessaloniki gibt es, wie bekannt, 2 oder 3 große Fußballclubs, zählt man Iraklis, dessen Szene sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat, dazu. Während für Aris der Hassgegener ganz klar PAOK darstellt, ist dies im umgekehrten Fall nicht so klar zu erkennen. Aus meinen besuchten Spielen in Thessaloniki und Gesprächen mit PAOK Fans ist deren Hassgegner Olympiakos. Übrigens der meistgehasste Verein in Griechenland. Man wirft ihm Bevorzugung der Regierung und in Folge dessen verpfiffene Spiele vor. Der Verein aus dem Hafenviertel Piräus hat zwar eine große Anhängerschaft im ganzen Land, wird dafür aber von dem Rest umso mehr gehasst.

Während in der Stadt Thessaloniki PAOK und ARIS sich die Anhänger teilen, so stehen fast 90% der Nordgriechen hinter PAOK. Man sieht sich als so eine Art Gegenpool zu dem verhassten Hauptstadtclub, obwohl man an die sportlichen Erfloge in keinster Weise heranreichen kann.

Nur einmal im Jahre 1997 durfte ich dieses Spiel mit Gästefans erleben aber wie bereits erwähnt; die Gewaltspirale wurde und ist überdreht und somit fand auch dieses Spiel ohne Gästefans statt.

Wie das bei Hoppern so ist, fand man vor dem Abendspiel noch einen unterklassigen Kick. Nach diesem Spiel wurde das Miet-Kfz am Iraklisground geparkt, um die letzten Meter zur Toumba, so der Name des Stadions von PAOK, zu Fuß zu bestreiten. Man war kurz vor dem Objekt seiner Begierde, als ein norddeutscher Hopperkollege, eigentlich übervorsichtig und immer sehr früh vor Spielanpfiff am/im Stadion,  folgendes zu mir sagte; "Patty, es gibt in Europa keine Spiele mehr, wo man 2 Stunden vor Anpfiff am Stadion sein muss"......Die letzten Buchstaben dieser Erkenntniss erreichten gerade mein Kleinhirn, als man um die Ecke bog, vor dem Stadion stand und mittendrinn war; im Bürgerkrieg, der sich vor unseren Augen abspielte.....

Vermummte Jugendliche mit Flaschen, Steine und Eisenstangen; die Staatsmacht mit Tränengas und Gummigeschossen. Hier war def. kein durchkommen zu unserem Eingang, um unsere reservierten Karten abzuholen.

Man schaute ziemlich blöde aus der Wäsche, da dies mehr nach Bürgerkrieg, als nach "hier findet in 90 Minuten ein europäisches Fußballspiel in der höchsten Spielklasse statt", aussah.....

Irgendwann geriet dann der (Gewalt)mob in Bewegung und dem Prinzip des Herdentriebs folgend, war dann alles am rennen oder flüchten. Wir trabten lässig mit, um den Tränengasgranaten und Gummigeschossen keine Angriffsfläche zu bieten.

Als 3-4 Meter neben uns ein Molotowcocktail in Flammen aufging, wofür diese Brandflaschen halt mal zusammengebastelt werden, wurden auch wir plötzlich schneller. Selbst der norddeutscher Hopperkollege, über 40 und mit zuviel Körpergewicht, wurde nicht mehr gesehen...Nicht nur die bei allen Fußballfans verhasste Gummibärchenbrause verleiht Flügel; nein auch die gute alte Angst kann einem Flügel verleihen. War aber wirklich krass. Habe ja schon einiges erlebt aber Brandsätze war auch für mich neu; also war erstmal flüchten angesagt.

Über Umwege schaffte man es doch noch zu seinem Eingang und wurde von Offiziellen sogleich ins Innere gezogen, sah man doch unsere vom Tränengasnebel in Mitleidenschaft gezogenen geröteten und verweinten Augen. Auch Pressekollegen flüchteten mit vertränten Augen zum Eingang in das vermeintlich sichere "Innere". Draußen vor dem Stadion tobte wirklich die Hölle. Aber auch im vermeintlich sicheren Ground herrschte völliges Chaos. Mit Tränen in den Augen, nicht vor Freude, kämpfte man sich zum Fahrstuhl vor, wo schon jede Menge anderer Journalisten mit roten "Tränengasaugen" warteten......Eiegentlich wollten wir zur "Media Entrance", um unsere reservierten Arbeitskarten abzuholen, schafften es aber nur bis zur Etage der VIP`s.

Der norddeutsche Hopperkollege wollte dann, todesmutig, per Treppenhaus sich weiter vorkämpfen. Als er die Tür zum Treppenhaus öffnete, kamen ihm schon andere Journalisten mit Schal oder Taschentuch vorm Gesicht entgegen; kein durchkommen gegen den Tränengasnebel. Wir beobachteten dann erstmal von der VIP-Tribüne und warfen erste Blicke in das Stadioninnere. In Gate 4 "schwappten" immer wieder mehrer Fans schwunghaft in den Ground. Uns war klar; def. ohne Karte.......Wie auch immer aber Gate 4 hatte die Kontrolle an sich gerissen.

Von draussen hörte man immer wieder Böller und Schießgeräusche. (Erinnerte ein wenig an Catania vs. Palermo 2007). Ein Polizist im Ground, der deutsch sprach, erklärte uns, dass man nicht wisse, ob man das Spiel anpfeifen könne......

Die Staatsmacht hatte nichts unter Kontrolle und der Mob wütetete. Gate 4 hatte zeitweise die Macht an sich gerissen.

Letztendlich wurde angepfiffen und Gate 4 bzw. alle PAOK Fanatiker hielten ihr versprechen; für die Mannschaft aus Athen wurde es die versprochene/angedrohte Hölle. Als die Spieler von Olympiakos zum warmmachen das Feld betraten glich die Toumba einem Tollhaus. Papierrollen, eigentlich als optischer Eröffner gedacht, flogen, neben unzähligen Bengals und anderen Wurfgeschossen, unausgerollt auf die Spieler. Wenn man von einem Heimvorteil sprechen möche; hier war er gegeben, bzw. so ein Spiel wäre in Deutschland niemals angepfiffen worden...

Das gleiche Tollhaus, als die ersten PAOK-Spieler den grünen Rasen betraten. So müssen Galdiatorenkämpfe im alten Rom abgelaufen sein. Zuerst betritt der zum sterben verdammte Gladiator die Arena, dann sein vermeintlicher Bezwinger.......

Während sich beide Mannschaften auf dem grünen Rasen aufwärmten, einzelne Spieler einer Mannschaft immer Wurfgeschossen ausweichend, klärte mich eine griechische Arbeitskollegin über den aufgestauten Hass auf. PAOK hatte unter der Woche das Pokalrückspiel bei Olympiakos in der Nachspielzeit mit 0-2 verloren. Zusätzlich wurden 50 PAOK VIP`s angegriffen, während man die Olympiakos VIP`S in der Toumba in Ruhe lies. Gate 4 schwor daraufhin Rache und drohte der Mannschaft von Olympiakos, sie würde die Stadt nicht erreichen und falls doch, würde es die Hölle werden. Olympiakos forderte daraufhin von der Regierung Staatsschutz. Die Mannschaft kam nicht in ihrem "normalen" Mannschaftsbus, sondern in einem neutralen Polizeibus nach Thessaloniki. Von denen kreisten mehrere in der Stadt umher, so dass niemand wusste, in welchem Bus sich die Mannschaft aus Piräus befand. Krasse Kiste. Ob es geholfen hat? So wurde halt alles angegriffen, was nach Polizeibus aussah.

Irgendwann verschwanden beide Mannschaften in den Kabinen. Die einen frenetisch gefeiert, die anderen mit Wurfgeschossen eingedeckt.


Dann war es soweit; die Mannschaften betraten den Platz und Gate 4 hielt sein versprechen. Das Intro war Hölle pur. Jede Menge Konfetti, Kassenrollen und vor allem Bengals, Bengals, Bengals. So schafft man Atmosphäre, so verschafft man sich Respekt. Zusätzlich wurden noch Raketen in den Nachthimmel geschossen. Böller kamen auch noch zum Einsatz. Wenn man da als Gastspieler keinen Repekt hat, wann dann.....?

Zum Spiel selbst braucht man nicht viel zu schrieben; ein Grottenkick. Heute beeindruckten vor allem die Rahmenereignisse. Wäre ein Tor für den verhassten Hauptstadtclub gefallen; das Spiel wäre abgebrochen worden. Wäre ein Tor für PAOK gefallen; Toumba wäre explodiert.......

Das lustigste, für uns als Zuschauer, weniger für die Spieler, waren noch die Eckbälle von Olympiakos. Mussten diese gar in der Ecke vor Gate 4 ausgetragen werden, weigerten sich die Spieler oft; und nicht zu unrecht.......Knallkörper, Plastikflaschen, Münzen; einfach alles regnete auf die auszuführenden Spieler nieder. Siehe auch Video

Nach dem erlösenden Schlusspfiff für die Olympiakosspieler, waren die PAOK-Fanatiker mit dem torlosen Ergebnis sichtlich unzufrieden, stürmten den Platz und versuchten die Spieler von Olympiakos mit Fußtritten in die Kabine zu verabschieden. Antonios Nikopolidis, Torhüter von Olympiakos, wusste sich nur mit einem spektakulären Karatetritt zu wehren.......

Nach dem Spiel hatten wir nur noch das Problem zu lösen, unversehrt zu unserer Unterkunft zu kommen. Es "schepperte" an jeder Ecke. Tränengas lag in der Luft und überall hörte man "bumm-bumm"-Geräusche der Staatsmacht.

Als Folge der unschönen Ereignisse musste PAOK seine nächsten beiden Heimspiele ohne sein "böses" Publikum austragen und wurde zu einer Geldstrafe (Höhe nicht bekannt) verurteilt.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2013 und ein Ende der Gewaltspirale in Griechenland ist nicht absehbar........




Für mich war dieses Spiel ein weiteres 0-0, was ich nie vergessen werde.


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Reclaim the Game

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Dabei geht es weniger um das geschehen auf dem grünen Rasen, wo 22 Akteure versuchen eine in Leder gehüllte Schweinsblase in das gegnerische Tor zu bugsieren; es geht um das geschehen auf den Rängen.


Präsidenten kommen und gehen; Trainer kommen und gehen; Spieler kommen und gehen.


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In zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Fußballspiele die Du nicht gesehen hast, als über gesehene Fußballspiele, die Dich entäuscht haben.