Das schönste Weihnachtsgeschenk....

oder

eine geistig degenerierte Kurve vor ihrem Ende....?

Hallo Freunde des nordafrikanischen Ligafußballs. Die Vorworte zu dieser Tour wurden ja im vorherigen Bericht in die Tastatur gedrückt, so dass jetzt gleich das Highlight folgen kann.

Derby Casablanca 

 

Wydad Athletic Club  vs.  Raja Club Athletic

 

20.12.2015



Die Kollegen Nobelhopper und Thorsten hatten Übernachtung mit Frühstück. Man lies die beiden frühstücken, schnappte sich auch 2, 3 süße Teilchen und drängte dann zum Aufbruch. 

Pünktlich um 10:00 Uhr betrat man ein Taxi um sich zu dem ca. 7 Kilometer entfernten Stade Mohamed V fahren zu lassen. Völlig überteuert für 100 Dihram; mit Uhr hätte es maximal 30 Dihram gekostet. Anfängerfehler. Erst sich ins Taxi setzen und dann verhandeln, weil man denkt er fährt mit Uhr. Egal. So durfte jeder knapp 2 Euro Lehrgeld bezahlen. 

Selbst um diese frühe Uhrzeit, 4,5 Stunden vor Anpfiff war schon mächtig was los um die Blocks am Stadion. Größere und kleiner Gruppen unter lauten "Singsang" auf dem Weg zu ihrer jeweiligen Kurve. Wer sich mit den falschen Vereinsfarben auf der falschen Straßenseite bewegte bekam "Backschellen". Alles halb so wild. Was sich nach Schlusspfiff im Stadion abspielte war 2 Hausnummern größer........

Wie bei jedem Derby jede Menge Staatsmacht und Absperrungen, die man passieren musste, bevor man sich auf der Arbeitstribüne niederlassen konnte. 

4 Stunden vor Anpfiff füllten bereits ca. 12.000 Derbybesucher den Ground. 2 Stunden später war der Laden voll; nix ging mehr. Die Rajakurve an manchen Eingängen hoffnungslos überfüllt. Die Feuerwehr musste Leute aus der Kurve ziehen, die dem Druck Nachrückender nicht mehr standhielten und die Besinnung verloren. Unfassbare Szenen.

Anbei 2 Bilder ca. 2,5 Stunden vor Spielbeginn

 









Eine halbe Stunde später dann wie oben beschrieben.

Möchte nicht wissen, was sich zu diesem Zeitpunkt vor dem Stadion, bzw. den Eingängen abspielte. Die Rajakurve füllte sich schneller und es waren auch wieder einen Tick mehr Rajaanhänger im Ground. 

Offizielle Kapazität: 55.000. Leute; es waren locker 65.000 in der Kiste. Einige Seiten im www sprechen gar von 71.000.


Beide Fangruppierungen vor dem Spiel Stimmungmäßig schwach auf der Brust. Dafür allerhand "gewusel" bezüglich der letzten Choreovorbereitungen. Auf beiden Seiten wurde noch letztes Choreomaterial in die Kurve geschleppt.

Ausgelegt werden die aufwendigen Choreografien oft Tags zuvor und Nachts wird dann die Kurve bewacht; nicht das der Rivale eindringt und die Choreografie zerstört. Eine andere Handhabe ist bei diesen aufwenigen Choreografien nicht möglich; auch wenn die Stadiontore bereits um 09:00 Uhr geöffnet wurden. Wohlgemerkt für ein Spiel, welches um 14:30 Uhr angepfiffen wurde.

Wie bereits erwähnt; vor dem Spiel Stimmungmäßig wenig los in den jeweiligen Kurven. Ok, lies sich mal ein Spieler blicken war ordentlich "Sound im Ground". Ab und an wurde auch ein Liedchen angestimmt und es folgte ein gellendes Pfeifkonzert der anderen Kurve. Hauptaugenmerk lag Heute aber wohl auf die optische Eröffnung. Vor allem vor der Kurve der grün-weißen; ein hektisches und wild gestikulierendes hin und her........



Man spürte förmlich die Nervosität der Rajaleute im Innenraum; heute sollte nichts schief gehen....

Vor Spielbeginn dann wieder der Capo von Raja, der auf seinem Stand wieder die Reihenfolge der Choreo erklärte. Erst Pappe A hochhalten, dann irgendetwas ziehen, dann Pappe B in die Luft strecken, danach Kassenwurfrollen, usw.

Bevor die Tifo/Choreoschlacht begann, ließen die Winners mittels Spruchband die Rajakurve wissen, dass man um ihre Choreo wusste. 



Für die Generation Ultra der Super-GAU schlechthin, wenn die Gegenseite um die Eigene Choreo weiß. Klar; die Winners würden ihr wissen ausschlachten……

Dann war Schluss mit Lustig. 14:30 Uhr und die Mannschaften betraten den Rasen. Begleitet von einem Lärmpegel, den nur 65.000 durchgeknallte Marokkaner verursachen können. Die Winnerskurve präsentierte zuerst ihre Choreo, bzw. begann mit der Eröffnung des optischen Feuerwerks.

                                                        
Wo man vorher noch ca. 15.000 Köpfe sah,erstrahlte jetzt ein CASABLANCA in Schreibschrift über die komplette Kurve. 

Rechts und links davon mit schwarzen Pappen die Silhouette der Stadt.





*WOW*. Das sah schon sehr, sehr gut aus
Zur Krönung wurde noch mittig Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann hochgezogen.



Das war sie; die perfekte Zettelchoreo. Nach Schulnotensystem eine 1 mit Sternchen. Respekt an die Winners.


In der anderen Kurve war man mit der Wiedergeburt von was auch immer, eventuell irgendetwas mit Star-Wars, was ja aktuell schwer in Mode ist, beschäftigt. Kenne mich mit diesem Star-Wars-Gedönsel nicht wirklich aus und bin wahrscheinlich einer der wenigen Erdenbürger, der keine einzige Sar-Wars Folge gesehen hat..... 

Eventuell war auch die Wiedergeburt der eigenen Kurve gemeint....? Aber warum Wiedergeburt der eigenen Kurve? Die Kurve war nie Tod. So zumindest mein Empfinden bei besuchten Spielen...? Leute; ich kann es euch nicht sagen. Es sah auf alle Fälle sehr gut aus und hätte genial aussehen können... 

Links der Schriftzug "REBIRTH", mittig weiße Pappen und rechts stieg ein Adler dem Himmel empor, bzw. war im Landeanflug. Wahnsinn. Mittig sollte wohl die Wiedergeburt stattfinden, bzw. ein Rajaanhänger hochgezogen werden, der den Greifvogelauf seinen Arm landen lässt.

Es wurde kräftig an den Seilen gezogen und auf halben Wege passierte der Super-Gau. Ein Seil riss; klassische Fehlgeburt...
Ein Aufschrei der einen Kurve; ein lachen der anderen.
Schockstarre.  
Jetzt war richtiges Gerenne und gestikulieren  der vielen Choreohelfer auf der Aschenbahn zu beobachten; frei nach dem Motto; nix anmerken lassen, Teil 2 starten und rauf mit den weißen Pappen aber schnell. 




In der Winnerskurve bereits Choreo 2 im Gange. Die Verhöhnung der Rajakurve, die man mit einem Pinocchiobild als "Lügenimperium" titulierte.

 
Einfach nur perfekt umgesetzt. Die lange Pinocchionase exakt da, wo der Pfeiler in der Kurve steht. Wenn man sich vorstellt; vorher tanzten 15.000 Menschen in der Kurve und dann 2 Choreographien aus Pappe und alles klappt perfekt....

 
Die Rajakurve mit dem Schriftzug "Idiocracy" und Pfeil zur Winnerskurve.


Idiocracy ist eine Science-Fiction-Komödie des US-amerikanischen Regisseurs Mike Judge aus dem Jahr 2006. Er zeigt eine Dystopie der Welt des Jahres 2505, in der eine geistig degenerierte Gesellschaft vor ihrem Ende steht. Ein Seitenhieb für die Winners, deren Kurve man geistig vor dem Ende sieht...?

Dazu wurde noch Charlie Chaplin hochgezogen. Wer sich mehr mit der Choreo und deren Bedeutung auseinandersetzen möchte findet entsprechendes Material im www. 



So ein komplexes Thema als Choreo anzutischen und umzusetzen traut man den nordafrikanischen Jungs nicht wirklich zu. Sie haben es getan; sie haben es gut getan; sie haben es sehr gut getan. Volles Lob von meiner Seite.



Das man geistig noch lange nicht am Ende ist zeigte die Winnerskurve, baute den Pinocchio ab und verwandelte die Kurve in einen Zoo voller Rajaaffen; die Tifoschlacht ging weiter....







Raja im Gegenzug mit Chaosintro. Kassenwurfrollen und jede Menge Fahnen in allen möglich Größen und Grüntönen. Dazu noch Pyrotechnik. Eine mehr als lebendige Kurve ohne aufdiktierte Mechanismen. Der Seitenhieb Richtung Winnerskurve sehr gut umgesetzt. 







Auf der anderen Seite wurde von rechts nach links ein Wydadanhänger gezogen, der durch ein Fernrohr die andere Kurve der Affen beobachte. Originalitätsfaktor der Winnerschoreo mit dem Seitenhieb auf die Rajakurve auch mehr als gelungen.

 
Aber auch die optische Eröffnung von Raja, trotz nicht vollendeter Wiedergeburt, einfach mehr als genial.

Anbei ein Video der Green Angels über die Choreovorbereitungen und Präsentation der Choreo. Kein Stimmungsvideo aber man sieht, wieviel Arbeit in so einer Choreoegrafie, bzw. es waren ja mehrere, steckt.


Saubere Arbeit beider Kurven. Ob man so eine Choreo/Tifoschlacht nochmal in seinem "Hopperleben" erleben wird....?

Aber jetzt folgte das wichtigste; die Stimmung auf den Rängen. Was sich die nächsten 90 Minuten Supporttechnisch auf den Rängen abspielte. Ein Traum; einfach nur ein Traum.

Kaum Pausen. Es galt das Motto. Sehen, hören staunen.

Schaut euch einfach die Videos an



Das gesamte optische Feuerwerk der Wydadkurve. Wer sehen und hören möchte, wieviel Energie in einer Kurve stecken kann, der spult auf 19:10 vor. Das ganze ging ca. 5 Minuten so. Wer dabei keine Gänsehaut bekommt, der hat das falsche Hobby...... 


Video der Ultras Eagel. 



Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es auch nochmal einen optischen "Eröffner" von den Winners.











Untermalt mit viel Rauch, 


so dass das Spiel für kurze Zeit unterbrochen werden musste.


















Auch die grün-weißen mit Pyrotechnik; das Spiel war ja eh nunterbrochen.......

Als wäre die Tifoschlacht nicht genug gewesen, teilte man sich auch noch mittels Spruchbänder Nettigkeiten aus. Nicht alle Spruchbänder waren zu entziffern.



Ansonsten konzentriete man sich auf "Singsang" 












Die Nettigkeiten, die man sich in Form von Choreografien und Spruchbändern mitgeteilt hatte blieben leider nicht ohne Folgen. Als ein Rajaanhänger das Dach der Arbeitstribüne bestieg und stolz die grün-weiße Fahne schwenkte, war dies der Zündfunken, der die Lage eskalieren lies. Der berühmte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte.




 
Die Winners wollten sich das natürlich nicht bieten lassen. Also rauf auf das Dach. Die Rajaanhänger ebenfalls. Sie hatten allerdings den Vorteil eine Leiter nutzen zu können, da ja Choreohelfer bei der Präsentation der Choreografie auch auf dem Dach zu werke waren.





Wir hörten nur dumpfe Geräusche. Niemand ahnte, was sich auf  dem Dach über unseren Köpfen abspielte…..



.
 
Richtig rund ging es allerdings, als die Wydadanhänger wieder vom Dach in ihre Kurve wollten und es heftigst mit der Staatsmacht schepperte





  Das waren keine schönen Szenen, die sich dann in der Winnerskurve abspielten.




Das Video zeigt die heftigen Ausschreitungen aber auch, dass es noch normale und vernünftige Fußballfans gibt. So z.B. ab Minute 01:34 als die Fans/Ultras einen Polizisten retteten, bevor er noch mehr Schläge von der durchgedrehten Masse einstecken musste...



Ebenso heftig die daraus resultierenden Strafen. Die nächsten 3 Heimspiele für Wydad ohne Zuschauer und 1 Spiel auf Bewährung. Raja muss einmal ohne Unterstützung von den Rängen auskommen. Die Geldstrafen dagegen eher lächerlich. Umgerechnet 9500 Euro für Wydad und 950 Euro für Raja.



Was aber viel schwerer wiegt. Bis auf weiteres Choreoverbot für beide Fangruppierungen bei Heimspielen. Die Begründung sogar logisch. Mit den Choreographien wurde die jeweils andere Kurve mehr als kräftig angestachelt. Letztendlich wurde dann u.a. das Choreomaterial als Waffe gegen die Staatsmacht benutzt…….Ok, der Rauch aus der Winnerskurve und die daraus resultierende Spielunterbrechung wurde auch noch angemahnt…..



So wurde aus der anfänglich friedlichen Tifo/Choreoschlacht noch ein richtige; schade…….



Jetzt kann man nur hoffen, dass die Zeit wirklich alle Wunden heilt. Sonst war dieses Derby das letzte gute Derby für die nächste Zeit. Da muss man jetzt ganz genau den Verband beobachten, wie lange das Choreoverbot gilt, usw.. Die Tifoschlacht zur Spieleröffnung gehört einfach zum Casablancaderby wie Pyro zum Belgadderby.



Ach so, fast vergessen. Auf dem grünen Rasen wurde ja auch noch Fußball gespielt. Machen wir es kurz. Kicken können Beide Teams nicht uns so blieb es, im Gegensatz zu den Tribünen, bei einem friedlichen und torlosen Unentschieden.



Fazit: Top Derby mit 90 Minuten Vollgas in beiden Kurven. Die schwache Stimmung vor dem Spiel wurde mit einem Tifofeuerwerk mehr als entschädigt.

Black Army vs. Helala Boys

oder

möchten Sie etwas mitessen....?

Aber fangen wir einfach ganz von vorne an.....

Es stand wieder auf dem Speiseplan. Das Kräfte messen zwischen Wydad und Raja in Casablanca. Wer das vorherige Derby im April erlebt hatte, der musste eigentlich fast zwangsläufig alles in Bewegung setzen, um auch diese mal live vor Ort zu sein.

Arbeit und wichtige private Dinge genießen aber dennoch Priorität und so stand auch erst donnerstags fest, dass ich freitags im Flieger Richtung Fes sitzen würde. 

Den Rückflug ab Marrakesch hatte man schon vor Wochen für einen Zehner "geschossen", als der marokkanische Spielplankoch mal wieder kräftig würzte und die Chancen gut standen, dass das Derby an dem 19/20.12 Wochenende über die Bühne gehen würde. 

Den vielen "Weihnachtsmarokkobuchern" wurde die Suppe versalzen; mir spielte die Verlegung in die Hände. 

Freund Uwe bekam keinen Urlaub und Teamchef hatte seinen Urlaub für 2015 schon aufgebraucht und mit der 50Jahrfeier Magdeburg und 120 Jahrfeier vom eigenen Stammverein ein gutes Alternativprogramm. So fand man sich freitags alleine im Flieger Richtung Fes; es gibt weitaus schlimmeres. Z.B. diese Derby verpasst zu haben..... ;-)

In Fes noch einen deutschsprechenden und in Deutschland lebenden Marokkaner kennen gelernt, für kleines Geld in die Stadt, Hotel eingecheckt, noch was essen gegangen aber bla, bla, blubb; das interessiert euch ja nicht wirklich.....

Zeitsprung einen Tag später

A.S. Forces Armees Royales  vs.  Kenitra Athletic Club

 

19.12.2015


Die Zugfahrt von Fes nach Rabat kostete für die ca. 200 Zugkilometer 80 Dihram; umgerechnet 7,62 Euro. Die Ticketautomaten nehmen allerdings oftmals nur passendes Geld also aufpassen und lieber am Schalter kaufen.  

In Rabat wurde sich erstmals in einem ungeliebten Franchise-Unternehmen gestärkt. Dort geht es halt schnell und man hatte ja noch was vor.Trotzdem; das goldene M braucht in so einem kulinarisch genialen Land niemand.......Im Franchiseladen wurde ein junger Marokkaner mit FAR Trainingsjacke gesichtet. Den jungen Kollegen kurz nach dem Weg gefragt; er kein englisch, ich kein französisch und natürlich auch kein arabisch.....Eine hilfreiche Marokkanerin übersetzte; nachdem sie mir anbot bei ihrem üppigen Mahl mit zu speisen. Sah ich immer noch so hungrig aus oder war das nur die tolle Gastfreundschaft?

Gemeinsam mit dem jungen FAR Ultra ging es dann zum Ground, der sich in der Nähe vom Hauptbahnhof befindet; man hätte also auch richtig lecker speisen können.......

Allen Sprachbarrieren zum trotz; Fußballfans verstehen sich auch ohne viele Worte. Nur diese ständige Selfieknipserei und nachfragen nach Facebookaccounts nervt; würden wir das heute auch so machen....?

Am Stadion, dem alten Ground von FUS Rabat, wurden wir dann schnell von der Polizei getrennt. Er zu seinen Freunden von der Black Army hinters Tor; ich auf die Arbeitstribüne. Der enge alte FUS-Ground ist ideal für die Ultra/Fanszene von Rabat. FUS kickt derweil in ihrem neu gebauten Ground in der Hauptstadt. Leider bleibt der Umzug von FAR in den alten FUS-Ground nur temporärer Natur. Ab März soll wieder im großen Stadion das runde Leder über den Rasen gekickt werden.

Ca. 7.000 sportinteressierte bildeten den sportlichen Rahmen. Aus Kenitra am Anfang nur schwache 150 Mann am Start. 






Später ca. 300. Gegen Ende der ersten Halbzeit knapp 400 und 10 Minuten vor Schluss rannten nochmal ca. 100 "Helala-Boys", so der Spitzname der Ultras aus Kenitra, in den Gästeblock. 





Ein Einheimischer erklärte uns, dass die Staatsmacht mit den Anhängern aus Kenitra immer ihre Schikanen treibt. Mal werden die Anhänger erst zur 60zigsten Spielminute reingelassen und zur 80zigsten wieder rausgeprügelt; mal werden sie garnicht reingelassen. Marokko ist immer noch ein Polizeistaat.....


Die Black Army konnte zu Spielbeginn mit einer tollen Choreografie überzeugen.

Hinter dem Tor wurde eine Familie, Sohn, Vater und Mutter mit ausgestreckten Armen hochgezogen. Dazu ein passendes Spruchband

"Für die Liebe zum Spiel, nicht für den Ruhm"


Und plötzlich hatte jeder der Familie eine Nebelkerze in der Hand, die ordentlich rauchte. Keine Ahnung, wie die Jungs aus Rabat das umgesetzt haben. Das Wort "Jungs" kann wörtlich genommen werden. Fanszene sehr jung, soweit man das als ü40 sagen kann und kaum weibliche Gestalten in der Kurve. Also nicht so wie in heimischen Gefilden mit über 30% Frauenanteil; eher < 0,3%....

Das ganze sah richtig gut aus.



Dann gab es noch eine Kassenrollenwurfaktion; kommt auch immer wieder gut; aus liebe zum Spiel.....
















Die Gäste aus Kenitra konnten ebenfalls überzeugen. 


Der Support argentinisch angehaucht aber die Jungs aus Kenitra drehen durchaus auch ihr eigenes Ding. Schöne optische Bewegnung im Block. Alle Mann nach links, umdrehen, dem Vordermann an die Schulter fassen und nach rechts.

Das 1-0 konnten leider nur die Anfangs erwähnten 150  Helala Boys bejubeln. Der frühe Rückstand tat der Stimmung hinter der andern Torseite keinen Abbruch. Die "Black Army"-Jungs wild am Rumhüpfen und lauter "Singsang". Richtig gut.






Aus einem 0-1 Rückstand wurde von FAR noch das Spiel gedreht und in der zweiten Minute der Nachspielzeit, also in Minute 92, der 2-1 Siegtreffer geschossen. Good vibrations (ok.; eigentlich hasse ich Anglizismen). Also gutes ausrasten im Block.


War wirklich gute Stimmung in marokkos Hauptstadt





Nach dem Spiel ging es dann noch mit 2 bekannten Hoppern, die man beim Spiel traf, in die Altstadt bevor man nach Casablanca aufbrach. Zugfahrt 35 Dihram. Maik (Nobhelhopper) und VfB Thorsten hatten ein Dz. im Ibis am Casa Voyageurs, also im gleichen Hotel wie ich, gebucht/eingecheckt. Abends wurde noch eine Tee/Saftbude aufgesucht und dann wuchs sie; die Vorfreude auf das Derby. Dem aktuell (Dez. 2015) wahrscheinlich besten Stadtderby weltweit !!!!
Und dies ist nicht nur meine bescheidene Meinung. 












Casablanca(derby) sehen und sterben

wäre schön doof.....

Ein paar mal möchte man das derzeit genialste, nicht nur meiner Meinung nach, Stadtderby ja noch geniesen. 

 
Selbst Humphrey Bogart und Ingrid Bergmann wären begeistert gewesen.


Spielbericht, hust, hust. Äh.....Ok. Also der Bericht über das Spektakel auf den Tribünen, und da gibt es einiges zu berichten, pünktlich nach dem Fest, wenn die offiziellen Videos der

- Winners (Wydad)
- Ultras Eagles (Raja)

und

- Green Angels (Raja)

veröffentlicht werden. 

Sonst glaubt mir das Geschriebene eh keiner.......



Eines Vorweg

Choreos, Pyro, Fahnenmeer, Doppelhalter, Kassenrollen, Riots. Dieses Derby bot alles; alles bis auf Tore.....

Aber diese Derby bot vor allem eines

Gesänge, Gesänge, nochmal Gesänge und das ganze inkl. Gehüpfe !!!

Es war kein leises Derby.... 

Es war der perfekte Jahresabschluss für 2015

Reclaim the Game

Unterwegs die Welt der Fußballfans zu entdecken


In diesem Blog werden Euch Videos und Bilder von interessanten Fußballspielen in Europa und auch ausserhalb Europas präsentiert.

Dabei geht es weniger um das geschehen auf dem grünen Rasen, wo 22 Akteure versuchen eine in Leder gehüllte Schweinsblase in das gegnerische Tor zu bugsieren; es geht um das geschehen auf den Rängen.


Präsidenten kommen und gehen; Trainer kommen und gehen; Spieler kommen und gehen.


WIR Fans bleiben immer; denn WIR bilden den Verein


Viel Spaß




In zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Fußballspiele die Du nicht gesehen hast, als über gesehene Fußballspiele, die Dich entäuscht haben.