Hallo werte Leserschaft,
die
langweiligen und, für die meisten von uns, fußballlosen Sommermonate, werde ich ein wenig mit beigewohnten legendären 0-0 Spielen
überbrücken. Tore sind das Salz eines jeden Fußballspiels. Dennoch gibt
es auch torlose Spiele, die niemand vergessen wird. Anfangen möchte ich
diese Reihe mit einem 0-0 Spiel, welches auch mir unvergessen bleiben
wird.
06.04.1997
A.C Pisa vs. U.S. Livorno
oder
der Tag der neue Horizonte öffnete.
Italien war
das erste Land in dem ein Fußballspiel abseits vom Heimatland
beigewohnt wurde. 1990 folgte man seinem Stammverein nach Genua. Aber erst 4
Jahre später sollte mich der Virus "Groundhopping" befallen und mich
wieder in das Land, in dem alles anfing, bringen.
Glücklicherweise
lies man schon am Anfang seiner "Groundhoppingkarriere" die Vernunft
siegen. Statt "Sportplätze" bei unterklassigen Spielen zu sammeln,
entwickelte man sich schnell zum Qualitätsfahrer. War es doch viel
sinnvoller samstags seinen Stammverein in Hamburg zu unterstützen und
sonntags drauf in Rom dem Derby beizuwohnen. Geografisch grenzwertig
aber was tut man nicht alles für seine Ziele....? Beim Rückspiel des
römer Derbys hatte man nicht ganz so viele Kilometer zu bewerkstelligen.
Mein Verein spielte Vortags "nur" in Bremen........
Schon
früh entdeckte man, dass auch abseits der großen Vereine in Mailand,
Turin und Rom einiges geboten wurde und auch in der Serie B richtig
guter Sound im Ground herrschte. Vor allem die Abendspiele samstags in
der Serie B konnten begeistern. Wurde bei diesen Spielen doch allerhand
Pyrotechnik gezündet.
Im Jahr 1996 tauchte man
dann erstmalig in die Niederungen des italienischen Fußballs ein und
besuchte ein Spiele in der Serie C1 (3.Liga). Schon ein Jahr später
sollte dann auch mein erstes und wohl auch eindrucksvollstes Spiel in
der Serie C2 (4.Liga) folgen. Nicht nur eindrucksvoll für ein Spiel in
der Serie C2; nein, eines meiner beeindruckendsten Spiele im geliebten
Stiefel überhaupt.
Auf der Suche nach neuen
Zielen im Stiefel war man montags regelmäßiger Kunde beim
Zeitungshändler am Bahnhof und besorgte sich die rosa Sportzeitung.
Ergebnisse, Tabellenstände und vor allem eines interessierte einen;
Zuschauerzahlen. Vorzugsweise von unterklassigen Vereinen, die man noch
nicht besucht hatte.
Animiert durch Bilder im
"Supertifo", der bei jeder Italienreise besorgt wurde, und
Zuschauerzahlen suchte man sich so neue Ziele aus in einer Zeit ohne
www.
In der Saison 96/97 schaffte der
Traditionsclub A.C. Pisa, nach Insolvenz und Neugründung, den Sprung in
die Viertklassigkeit. Sofort wurde auf der Landkarte nach lohnenden
Zielen/Gegnern für ein Spiel in Pisa gesucht. Fündig wurde man mit der
Hafenstadt Livorno. Heimat des U.S. Livorno, ca. 25 Kilometer südlich
von Pisa gelegen, die in der gleichen Spielklasse kickten. Auf alle Fälle mal
ein Nachbarschaftsderby. Das sich die Anhänger beider Vereine
spinnefeind waren, wusste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Heutzutage "googelt" man ein wenig und weiß, was einen erwartet. Planungssicherheit gegeben aber der Überraschungsmoment kommt zu kurz....
Hauptrivale für Pisa zu jener Zeit war eigentlich der A.C. Florenz, der jedoch einen gemütlichen Stiefel in der Serie A kickte. Die Fans aus der Hafenstadt Livorno waren mit denen aus der Hauptstadt der Toskana freundschaftlich verbandelt. Nicht nur die gemeinsame Abneigung gegen Pisa, auch gemeinsame politische Ansichten, schweißen zusammen. Livorno gilt als Wiege des italienischen Kommunismus. Hier wurde 1921 die Kommunistische Partei Italiens gegründet und auch die Anhänger Livornos stehen dem kommunistischen Gedankengut positiv gegenüber. In Florenz gab es zu dieser Zeit eine linke und eine unpolitische Kurve.
Heutzutage "googelt" man ein wenig und weiß, was einen erwartet. Planungssicherheit gegeben aber der Überraschungsmoment kommt zu kurz....
Hauptrivale für Pisa zu jener Zeit war eigentlich der A.C. Florenz, der jedoch einen gemütlichen Stiefel in der Serie A kickte. Die Fans aus der Hafenstadt Livorno waren mit denen aus der Hauptstadt der Toskana freundschaftlich verbandelt. Nicht nur die gemeinsame Abneigung gegen Pisa, auch gemeinsame politische Ansichten, schweißen zusammen. Livorno gilt als Wiege des italienischen Kommunismus. Hier wurde 1921 die Kommunistische Partei Italiens gegründet und auch die Anhänger Livornos stehen dem kommunistischen Gedankengut positiv gegenüber. In Florenz gab es zu dieser Zeit eine linke und eine unpolitische Kurve.
Fußball ohne Politik in der Kurve? In Italien undenkbar. Die Kurve ist links, die Kurve ist rechts und in Ausnahmefällen unpolitisch....
Livorno,
Livorno, da war doch mal was.....? Genau. 1995 wurde zum dritten male
das römer Derby angesteuert. Gleichzeitig das erste Derby am Abend.
Vorher hätte man theoretisch noch ein Spiel in der Region Umbrien,
nämlich in Terni, schauen können. Ternana Calcio vs. U.S. Livorno in
Liga 4. Von Terni kannte ich einige gute Bilder aus dem Supertifo.
Originelle Vereinsfarben, originelles Stadion, tolle Fans; passte
eigentlich alles; naja, fast alles. Die Ankunftszeit in Rom war mir
einfach zu knapp. Die Kartenfrage für das Derby war noch nicht 100%zig
geklärt und für ein Spiel in der vierten italienischen Liga wollte man
das Derby def. nicht aufs Spiel setzen. Das Vertrauen in die
italienische Staatsbahn tat ein übriges, den eventuellen "Doppler",
abzuhaken.
Einen Tag später erfuhr man aus der
rosa Sprortzeitung nicht nur die offizielle Zuschauerzahl vom besuchten
Derby in Rom, sondern auch, dass ca. 12.000 Tifosis in Terni dem Spiel
beiwohnten; in Liga 4. Terni war schon länger auf meiner Speißekarte
aber somit war auch Livorno gesetzt, demnächst von mir besucht zu
werden.
Beim aufeinandertreffen der beiden
Rivalen Pisa und Livorno in der Saison 96/97 wurde das Hinspiel in
Livorno ausgetragen. Eigentlich ideal, um dem Traditionsverein aus der
Hafenstadt einen Besuch abzustatten. Blöderweise hatte Kollege
"Spielplangott" null Rahmenprogramm. Schon finanzieller "Hardcore" für
ein italiensiches Viertligaspiel alleine anzureisen. Es galt also die
Werbetrommel für das Spiel zu rühren. Im Jahr 1997 war "Groundhopping"
noch kein Volkssport. Eine noch relativ überschaubare Gruppe, verstreut
im gesamten Bundegebiet, verbrachte ihre Freizeit mit dem kennen lernen
von fremden Ländern/Kulturen, besuchen von Fußballspielen und dem
sammeln neuer "Grounds". Bekannte aus Norddeutschland konnte man
abhaken; zu groß der Aufwand. Jäger & Sammler aus meiner Region
fielen auch als Begleiter aus; zu geringe Ausbeute......Sah nicht
wirklich gut aus. Ein letzter Versuch bei einem Kollegen, der
Qualitätsspiele zu dem damaligen Zeitpunkt von den Zuschauerzahlen
abhängig machte.....
Es spielte sich
folgendes Telefongespräch ab: "Moin XXX; Lust am Wochenende auf das
Nachbarschaftsderby Livorno vs. Pisa...?" Konnte die Fragezeichen, die
sich am anderen Ende der Telefonleitung bildeteten, förmlich spüren und
es kam auch die leicht verwirrte Gegenfrage zurück. "Spielen die Serie
B?". Meine Chancen auf Begleitung fielen bei dieser Gegenfrage auf 0,5%
"Ähm, nö. Das ist Serie C2". Was würde jetzt wohl passieren;
genau...."tut-tut-tut-tut....." Alleine anzureisen; dafür war mir der
finanzielle Aufwand zu hoch. Man war zwar schon öfters alleine im
Stiefel unterwegs aber da sprangen dann immer mehrere höherklassige
Spiele bei raus. Meist samstags abends Serie B und sonntags Serie A.
Spiele, wo man einigermaßen sicher sein konnte, dass einen Gutes
erwartet.......Will es kurz machen. Genauso, wie es legendäre 0-0 Spiele
gibt, gibt es auch Spiele, die man ein Leben lang bereut, nicht besucht
zu haben...........
Beim montäglichen
durchblättern der rosa Sportzeitung fiel einem dann die Kinnlade richtig
derbe gegen Süden. Die Gazzetta widmete dem Derby eine Doppelseite.
Eine Doppelseite für ein Spiel in der 4.Liga in der wichtigsten
Sportzeitung des Landes. Eine Doppelseite in einer von Inter, Milan,
Juve dominierten Zeitung. Die Gazzetta schwärmte von einer tollen
Choreographie der Livorno Tifosis und einer tollen Stimmung unter den
13.000 Zuschauern. Nach der Lektüre standen 2 Sachen fest. Das
"unterklassige" Italien muss erobert werden und das Rückspiel in Pisa
war ein absolutes Muss!
Am 06.04.1997 war es
dann soweit. Diesmal meinte es der Spielplangott besser mit einem. Tags
zuvor fand das samstägliche Serie B Abendspiel statt. Der Spielplangott meinte es diesmal richtig gut. Nicht weniger als das
Apulienderby, Bari vs. Lecce, wurde als Samstagsspiel angesetzt.
Geografisch nicht ganz so toll aber augestattet mit einem Eurodomino-Ticket für Italien war einem das Egal. Die Vorfreude auf dieses Wochenende war dementsprechend groß. In Bari traf man dann noch 3 Kollegen, u.a. auch den "tut-tut-tut"-Kollegen, die zuvor ein Länderspiel in Sarajeov begutachtet hatten und mit der Fähre in Bari ankamen. Das große Apulienderby war dann allerdings eine einzig große Entäuschung. Die Baritifosis streikten und die knapp 1.000 Anhänger aus Lecce konnten in dem weiten Rund auch keine richtige Stimmung erzeugen. Letztendlich wohnten nur 8.524 sportbegeisterte dem Derby bei. Aber das Serie B-Spiel sollte ja auch nur die willkommene Vorspeiße für mein geplantes Spiel in der Serie C2 darstellen. Das lustigste an dem Spiel war noch die Tatsache, dass ein Kamerateam unseren nordeutschen Hopperkollegen interviewte, da sie dachten, wir wären wegen dem neuen Trainer von Bari, Thomas Doll, anwesend. Der norddeutsche Hopperkollege genoss die Aufmerksamkeit und niemand der Interviewer ahnte, dass das Apulienderby nur willkommene Zugabe für unser eigentliches Zielspiel war, was eh niemand verstanden hätte.........
Geografisch nicht ganz so toll aber augestattet mit einem Eurodomino-Ticket für Italien war einem das Egal. Die Vorfreude auf dieses Wochenende war dementsprechend groß. In Bari traf man dann noch 3 Kollegen, u.a. auch den "tut-tut-tut"-Kollegen, die zuvor ein Länderspiel in Sarajeov begutachtet hatten und mit der Fähre in Bari ankamen. Das große Apulienderby war dann allerdings eine einzig große Entäuschung. Die Baritifosis streikten und die knapp 1.000 Anhänger aus Lecce konnten in dem weiten Rund auch keine richtige Stimmung erzeugen. Letztendlich wohnten nur 8.524 sportbegeisterte dem Derby bei. Aber das Serie B-Spiel sollte ja auch nur die willkommene Vorspeiße für mein geplantes Spiel in der Serie C2 darstellen. Das lustigste an dem Spiel war noch die Tatsache, dass ein Kamerateam unseren nordeutschen Hopperkollegen interviewte, da sie dachten, wir wären wegen dem neuen Trainer von Bari, Thomas Doll, anwesend. Der norddeutsche Hopperkollege genoss die Aufmerksamkeit und niemand der Interviewer ahnte, dass das Apulienderby nur willkommene Zugabe für unser eigentliches Zielspiel war, was eh niemand verstanden hätte.........
Am Bahnhof in Bari trennten
sich dann wieder die Wege mit den Kollegen, da ich auf meinen Nachtzug
mit Liegewagenreservierung wartete. Musste dann allerdings die
schmerzliche Erfahrung machen, dass mein Liegewagen, gebucht für 00:05
Uhr, nicht für Sa. auf So. galt, sondern für So auf Mo.......... Aber alles halb so wild; der Zug war leer und man
konnte sich in einem 4er-Abteil alleine ablegen.
Bevor jetzt blöde Kommentare kommen. Nein, es gab kein www. mit Rückfragen bei einer Buchung "Sind Sie sicher?" und/oder pop-ups, Warnhinweisen, überprüfen Sie Ihre Buchung, bevor Sie endgültig buchen, usw.
Man musste damals für eine Liegewagenreservierung richtig zum Bhf laufen und sich in eine Schlange am DB-Schalter anstellen. Weiter musste man Glück haben, einen fähigen DB-Mitarbeiter zu erwischen. Nicht selten gab es folgende oder ähnliche Dialoge. "Hallo, benötige eine Verbindung von Chiasso nach Foggia in Italien". "Foggia?" "Ja, Foggia. F-o-g-g-i-a geschrieben. Adriaküste in Italien". "Ah Urlaub in Rom, ich suche Ihnen eine Verbindung raus......." Irgend so einer DB-Leuchte verdanke ich dann wohl auch meine Liegewagenreservierung von So. auf Mo, statt von Sa. auf So. von Bari (B-a-r-i) nach Pisa (P-i-s-a)...........Zur Ehrenrettung der DB. Das Tarifsystem ist zu komplex. Mehdorn hat es noch komplizierter gestaltet und irgendwie lässt man die Mitarbeiter ja auch im Regen stehen.......
Bevor jetzt blöde Kommentare kommen. Nein, es gab kein www. mit Rückfragen bei einer Buchung "Sind Sie sicher?" und/oder pop-ups, Warnhinweisen, überprüfen Sie Ihre Buchung, bevor Sie endgültig buchen, usw.
Man musste damals für eine Liegewagenreservierung richtig zum Bhf laufen und sich in eine Schlange am DB-Schalter anstellen. Weiter musste man Glück haben, einen fähigen DB-Mitarbeiter zu erwischen. Nicht selten gab es folgende oder ähnliche Dialoge. "Hallo, benötige eine Verbindung von Chiasso nach Foggia in Italien". "Foggia?" "Ja, Foggia. F-o-g-g-i-a geschrieben. Adriaküste in Italien". "Ah Urlaub in Rom, ich suche Ihnen eine Verbindung raus......." Irgend so einer DB-Leuchte verdanke ich dann wohl auch meine Liegewagenreservierung von So. auf Mo, statt von Sa. auf So. von Bari (B-a-r-i) nach Pisa (P-i-s-a)...........Zur Ehrenrettung der DB. Das Tarifsystem ist zu komplex. Mehdorn hat es noch komplizierter gestaltet und irgendwie lässt man die Mitarbeiter ja auch im Regen stehen.......
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj7csrIpvQSQTD6vTD_ObYVXhDZNszfYD0H5DZP41kE88nc9dDBrmh09ynqIJx3KEnBV_OsSxEmpVORrUi66bgp9BTDX126T3xDKePpAMwBqlrFSE9HehrjYfXGPrfDktexyusnKa_PjGmc/s200/index.jpg)
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Wie
bereits erwähnt war am Stadion schon allerhand los und angelockt durch
den Lärm und die Gesänge verirrte sich so mancher Tourist um das
Stadiongelände. So auch ein Exemplar aus Wilhelmshaven samt Familie die
aber gebührend abstand nahm, da gerade Nebeltöpfe gezündet wurden. Der
Tourist war dann auch sichtlich beeindrukt von den Gesängen und dem
ganzen Trubel. Als er mich als deutschen outete, stellte er mir folgende
Suggestivfrage; "Pisa spielt aber nicht in der ersten Liga!?".
Immerhin, der sportinteressierte Kollege kannte sich aus. Als ich ihn
kurz aufklärte, wurde er richtig blaß um die Nase und erklärte mir, dass
er aus Wilhelmshaven komme, der Verein ebenfalls in der 4.Liga spiele
aber bei den Kicks nicht annähernd soviel los sei wie hier.........
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiSH8af1LN05JrpJFU7u_kX20XxD112T0j8d-7irwHmSTMhXMyRlPlmX3sgtZGvma9kIyiSjBZSAUJB-ArvTXK0wqF3hsPKFmAhlW7EbTHzzm1WNHeBsTjcNgxtjCxP_W4XGsj0AX9EMNj0/s320/14.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh5vC3ROmVDb4on9BZ7pJUJf3rqV7WvPyyAgEc-hxc-30EZF0Jjdw5AGdEGrxuZSnJEUYsM2ynNjf0awZ2a2EzqzXkG5UD84WybFaMEe_qjWPdvOL9zjin1ZoyK-ZqLRx5Noe_9_-5KNOsA/s320/pisa-livorno11.jpg)
Ob
der Bürger aus Wilhemlshaven meinen Rat befolgte bekam ich nicht mehr
mit, da ich mich verabschiedete, um das Stadion zu betreten. In der
Pisakurve lag schon jede Menge Chorematerial aus, soweit man dies aus
der Entfernung erkennen konnte. Das Ankommen der Gäste aus der
Hafenstadt in Pisa hat man leider nicht mitbekommen. Den Abtransport
sollte man nach dem Spiel dafür umso intensiver erleben. Die Gäste
bekamen eine komplette Hintertorkurve, die auch rappelvoll wurde. So waren dann unter den ca. 14.000 Zuschauern auch ca. 4.000 Livorno Tifosis letztendlich wohl live dabei.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_wlH7axaBizM0ltzfZSJVqj1BKxqnnIjUb9H4jagL7BJfAeq1z7yOMWwVAXRVHEL6u0JoSBiw_IjVLZEN0U4VVF-osDaiRBlxVLZOjzV1ibH9MsogJm8kw1n80rrF_KdvYnYs0Nl22z6s/s200/pisa-livorno93.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEga8wtQ9Yf2txnRS8pEsHCyDE0yQuOItIfuL-tbvflunie4mA_DoGB4HtwCiM7yL7YGiJiLfng16efWrAy5AwzssxQosYhIK9Dwl83NiADy5N9MMHtImu0WTSA5jibsaOEivzUviR4FAncC/s320/freistellenversuch.jpg)
Jede Menge blaue Fähnchen und Mittig wurde eine große schwarz-blau gestreifte Blockfahne hochgezogen. Auf den unteren Sitzreihen hielten die stehenden Tifosis grüne Papptafeln hoch. Den Sinn der grünen Pappen verstand man zuerst nicht aber es klärte sich alles auf. Die Gegengerade streckte schwarze und blaue Pappen gegen Norden.
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhNUuwdN38sO4fB4QFsCPB4rWusHRF5wwKrVxHceXvKT23x0TsnqG7z1BRuVzUm48oa6APDAsOB4YsIPywarhSs2zhgEIYGnJpIfs7jtMyhZB__lHU60w9ZkfY5aIIdYn04VGpNTIVQ_Dxo/s320/pisa-livorno20.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgSbSXLwwYFgwJcKKtXZzHM62ikcupbw0DvIpKGaJmACBpi_Sh-HkQRKFyhr7UFHXp5WQfmR6zeLYEsy4tLXqM0tXtZH6vTIetGqCpEiVIP483AdOE8UORjHLKomKPcX4yK15B3iG1MMyWI/s320/pisa-livorno13.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjY9LEt32NJzbnPiEoYr7zA91ZbhW2e1bxpNtcs3t5cEk_Ivs_LxEv0VVL8e2FyLqtQSEm6KvoWu1GOeViDm6hyphenhyphenBK2tk01ysUs3BkDJ9X3mX3xQYoxiHWmrDyMR8-LrvX0n7F4AQlYitv0R/s200/6.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi6r31GagWKW7joVbVM4SmzC1eKxgVMlkdv5HYlEm4yqFw8cOHpzs9yHaWDz64UD0JTdQeEyC_oDljwmrccIkeJgWmZ4V-Nn3beYtyHZJABtgQYtR0FJL2ktZ_eMYmRtSOX30a5rkyPzZZV/s200/5.jpg)
Die Blockfahne wurde heruntergelassen und präsentierte die Wahrzeichen der Stadt; Spitzenklasse. Vor dem Spiel auf dem Rasenplatz "Piazza del Duomo" die Gebäude noch bestaunt, wurden sie jetzt von der Pisakurve präsentiert. Der schiefe Turm, das Baptisterium und Mittig der Dom Santa Maria Assunta. Bekomme jetzt noch beim schreiben Gänsehaut. Triffte nicht gerne in Superlativen ab ber das war ganz großes Kino. Jetzt ergab auch alles einen Sinn. Die blauen Fähnchen symbolisierten den Himmel und die grünen Papptafeln den Rasenplatz auf welchen sich die Wahrzeichen der Stadt gegen den Himmel strecken. Idee und Umsetzung der Choreo nach Schulnotensystem bewertet; eine glatte 1. Man zeigte den Gästen, dass man stolz auf seine Stadt ist und mit dem präsentieren der Wahrzeichen provozierte man wohl ein wenig, da die Hafen- und Heimatstadt der Gäste, vorsichtig ausgedrück um nicht in unschönen Adjektiven abzurutschen, ziemlich "Highlightlos" dasteht......
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhKfoZGstfbguX6-_0nO-Ee0BK9z2XGTPLo0MYNz2WAi9WfH7xweVaQdLuXtDMCBvC6eAFo3UY9kn1M1zJK4bXC8kd3WXptdUslg6C1qUYH2ZrF_XAzRhw4beBQfrP2zN-EF-Vhx-sv1l5R/s320/pisa-livorno21.jpg)
Als sich die Nebelwand lichtete konnte man die Zerstörungswut, in Form von herausgetretenen Sitzschalen begutachten
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjnzbRpQcIRg1Bth_o1e-z6-CruPP8nn2XtcKaC5V8i5zLLa5cxk6E4JpItxyaJo1Iiaisq89rrSqMR2AzkeV2dcywyyoa754gxUwEY-51HXZodvBiGUPgbcLVIBws3_xTXJ8bMp25dptBC/s320/16.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiHHDKE3Sni06lZTKEutymUpGHcHjNzLBbZBTjPgulevND5UVCE-qgUj-kWlPUXjkHDpzpHg3eUDIFj59R8AZalE0KOxLbIWP6PVpQ7gnEOB6pxW4iFG_Iol7J3-nAoNo3an8ydCSOUDrje/s200/17.jpg)
![](https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiZVCFrE6XUZZvJrw058PtVFqnIRclvW6YNv_qPWnKDkj9V6uLFwBdHYD1x1KAqQ-1rQQImJk4Jz49ceLGu0PbAvQz5mnTnsKLkwH72CKMTWL8XITVGM9Cqu_Uds4JaBlguOwdHnsc4vVzw/s320/pisa-livorno6.jpg)
Der Rauch vernebelte nicht nur die gesamte Kurve, der Rauch zog auch Richtung Spielfeld, so dass die zweite Halbzeit erst mit Verspätung angepfiffen werden konnte. Als sich der Nebel lichtete wurden jede Menge Spruchbänder gegen Livorno präsentiert, die man aber aufgrund der Entfernung und Nebelfetzen die durch die Luft zogen, nicht entziffern konnte. Es werden keine Liebesgrüße gewesen sein.....Der Hass von beiden Seiten war jederzeit präsent und spürbar. Die Anzahl der herausgetretenen und auf dem Platz entsorgten Sitzschalen der Livornesis stieg parallell zur Spieldauer.
Das Spiel endete, wie bekannt, torlos
und trotzdem waren alle anwesenden Hopper, 4 Stück, hochzufrieden mit dem
erlebten auf den Rängen. Jetzt galt es noch zum Bahnhof zu kommen.
Ca. 4.000 Gästefans hatten das gleiche Ziel. Escortiert von jeder Menge
Staatsmacht hinterliesen sie trotzdem eine Spur der Verwüstung. Schon
am Rasenplatz Piazza del Duomo kam es aufgrund des
großen Polizeiaufgebotes und dem Lärm zu erschrockenen Touristen. Aus
dem von der Polizei geführten Livornocorteo flogen dann auch allerhand
Steine und andere Wurfgeschosse. Die Livornotifosis hinterließen
eine Spur der Verwüstung. Brennende Roller, Mülltonnen, zerborstene
Glasscheiben, usw. Kein schöner Abgang. Dabei endete das Spiel doch ganz friedlich torlos.
Als
Folge dieses unschönen Verhaltens erhielt Livorno beim nächsten
Gastspiel nur noch eine Hälfte der Hintertorkurve, was die Jungs aus der
Hafenstadt aber nicht hinderte, das Tor zur anderen Kurvenhälfte
aufzubrechen, um sich aus nächster Nähe mit den Pisatifosis Sitzschalen
und Bengalen aus nächster Nähe um die Ohren zu hauen, während die Staatsmacht mit
Tränengasgranaten hantierte. Mit die schlimmsten Ausschreitungen, die
ich in einem italieneischen Stadion erleben musste.
Beim dritten
aufeinandertreffen in Pisa sorgten die Pisaanhänger für einen Eklat. Sie
lagen gegen den Erzrivalen mit 0-1 zurück und nur ein Sieg hätte noch
für theoretische Aufstiegschancen sorgen können. Sie beendeten das Spiel
auf Ihre Weise. Hunderte von Sitzschalen wurden auf das Spielfeld geworfen, so dass sich der Unparteische gezwungen sah, das Spiel
abzubrechen.
Alle drei Derbys werde ich nie vergessen; auch wenn das erste Aufeinandertreffen, welches besucht wurde, torlos endete.
Forza Livorno
ps.: Mittlerweile hat sich die größte Ultragruppe Livornos, die BAL (Brigate Autonome Livornesis) aufgelöst. Gegen die Ultragruppe wurde seitens der Staatsanwaltschaft unter Berlusconis Herrschaft seit 2005 wegen der Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt.
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