Ein
besonders Wochenende lockte mich nach Bulgarien. Samstags fand das
Plovdivderby statt, sonntags trafen in Sofia jeweils die Tabellenführer
in Liga 1 und 3 gegen den Tabellenzweiten
an und montags konnte man in Blagoevgrad noch einen neuen Ground
machen.
Doch der Reihe nach.
Derby Plovdiv
F.K. Lokomotiv Plovdiv vs. F.K. Botev Plovdiv
17.10.2015
Vor
dem eigentlichen Highlight schaute man nochmal kurz auf der
Botevbaustelle vorbei, um eventuelle Baufortschritte zu erkennen. Für
alle, die sich auf ein Derby im neuen
Botevground, der eigentlich schon letzte Saison fertigstellt sein
sollte, freuen; hoffe eure Freude hält noch Lange an. Ob ich nochmal vor
meinem 50zigsten Geburtstag in den Genuss von einem Plovdivderby mit
Botev Heimrecht komme, darf stark bezweifelt werden.
Kein Baukran, kein Bagger, da liegt noch nichtmal eine Schaufel rum. 3 halbfertige Tribünenteile und die Stahlträger rosten vor sich hin. Auf dieser Baustelle hat schon längere Zeit kein Bulgare mehr etwas bewegt und falls doch, dann nur sich selbst; nämlich auf Nimmerwiedersehen von dieser Bauruine……Nun ja, dem Stadionmodell ala „Einheitsbrei“ mit Sitzschalen in den Farben gelb und schwarz fieberte man eh nicht entgegen. Aber die Bildergegenüberstellung; da ist noch deutlich Luft nach oben zwischen Soll und Ist-Zustand……
Kein Baukran, kein Bagger, da liegt noch nichtmal eine Schaufel rum. 3 halbfertige Tribünenteile und die Stahlträger rosten vor sich hin. Auf dieser Baustelle hat schon längere Zeit kein Bulgare mehr etwas bewegt und falls doch, dann nur sich selbst; nämlich auf Nimmerwiedersehen von dieser Bauruine……Nun ja, dem Stadionmodell ala „Einheitsbrei“ mit Sitzschalen in den Farben gelb und schwarz fieberte man eh nicht entgegen. Aber die Bildergegenüberstellung; da ist noch deutlich Luft nach oben zwischen Soll und Ist-Zustand……
Auf der Hauptstraße zum Lautapark suchte man sich in einer einheimischen Schänke ein gemütliches Plätzchen, um bei einem Pirinsko beide Corteos, die an der Kreuzung vorbeigeführt wurden, zu beobachten. Aus dem Alter, dass man sich begeistert, wenn junge und nicht mehr ganz so junge Männer mit einem Hauptbanner geschlossen zu einem Fußballspiel laufen, dabei Pyrotechnik zünden, laute Lieder singen und finster dreinschauen (oder es zumindest so versuchen); aus dem Alter bin ich endgültig draussen. Botev schaute schonmal besser aus; Loko fehlt die Masse….
Kommen
wir zum Spiel. Botev erhielt nur 500 Karten; in den vorhergesehenen
Gästesektor passt locker das Dreifache. In diesen Ländern ist es dann
auch oftmals so, dass 100 oder
200 ohne gültige Eintrittskarten trozdem Einlass gewährt wird; man möchte halt auch
keinen Ärger. Dieses mal wurde diese Deeskalationstaktik nicht gefahren;
kur vor Spielbeginn verlies ein Großteil der Botevanhänger den Block
und Banner wurden abgehängt…..
Schöner Mist; bzw. muss man respektieren. Anscheinend Boykott, weil doch nicht alle Botev-Anhänger ohne gültiges Ticket den Auswärtsblock betreten durften. Was draussen vor sich ging, wusste man nicht; man konnte es nur erahnen. Ruhig blieb es anscheinend nicht. Die Lokoanhänger verliesen daraufhin auch alle erstmal ihren Block. Frei nach dem Motto; wenn die Bultras, so der Spitzname der Botev Ultras, gehen, na , dann werden wir sie doch erstmal auf der Straße herzlich begrüßen. Die Staatsmacht hatte was dagegen, die Lokoanhänger kehrten wieder auf ihre Plätze zurück und auch die Bultras wurden wieder in den Block geprügelt. Dort begannen sie weiter mit der „Filetierung“ des Gästesektors. Die morschen Wellenbrecher gaben auch nicht lange Gegenwehr, bevor man versuchte die herausgerissenen Teile auf dem Platz zu entsorgen………
Schöner Mist; bzw. muss man respektieren. Anscheinend Boykott, weil doch nicht alle Botev-Anhänger ohne gültiges Ticket den Auswärtsblock betreten durften. Was draussen vor sich ging, wusste man nicht; man konnte es nur erahnen. Ruhig blieb es anscheinend nicht. Die Lokoanhänger verliesen daraufhin auch alle erstmal ihren Block. Frei nach dem Motto; wenn die Bultras, so der Spitzname der Botev Ultras, gehen, na , dann werden wir sie doch erstmal auf der Straße herzlich begrüßen. Die Staatsmacht hatte was dagegen, die Lokoanhänger kehrten wieder auf ihre Plätze zurück und auch die Bultras wurden wieder in den Block geprügelt. Dort begannen sie weiter mit der „Filetierung“ des Gästesektors. Die morschen Wellenbrecher gaben auch nicht lange Gegenwehr, bevor man versuchte die herausgerissenen Teile auf dem Platz zu entsorgen………
Auf der Lokotribüne gab es als optischen Eröffner eine Blockfahne mit etwas Rauch und ein Feuerwerk. Dazu noch ein paar schwarz weiße Fahnen aber viel zu wenige; nix dolles.
Als
es in Minute 15 und 17 einen Doppelschlag von Loko gab, verliesen die
Bultras wieder den Block, während die Lautajungs auf dem Platz feierten. Vor allem bei dem zweiten Treffer gab es kein halten mehr.....
Die Bultras wurden wieder
zurück in den Block geprügelt; die Lokojungs kehrten freiwillig zurück.
Die Gäste sichtlich angefressen versuchten dann einen Platzsturm und
hatten ein Gitter sogar schon auf; zuviel Staatsmacht verhinderte ein
verbotenes betren des Innenraums.
Mit Levski
oder Legia im Gästesektor wäre das Spiel nicht so ruhig über die Bühne
gelaufen. Platzsturm/Spielabbruch nicht geglückt; verbrennen wir einfach
unser Choreomaterial um das Gesicht nicht zu verlieren. So kam mir die anschliesende Aktion
jedenfalls vor. Im Gästeanhang fing man an,
das vorab verteilte Choreomaterial, Fähnchen und Folienspruchband,
gezielt zu verbrennen. Partizan hat es mal vorgemacht und da hatte das
Ganze auch Hand und Fuß und vor allem; eine ganz andere Dimension. Jetzt
loderte mitten im Gästeblock ein trauriges Feuerchen.
Also; zukünftig mit den vorab verteilten Fähnchen wieder kräftig
wedeln; sieht einfach besser aus…..
Zu
Beginn der zweiten Halbzeit gab es dann eine vernünftige Pyroshow über
die gesamte Lokogerade. Garniert mit einer runden Loko Überziehfahne.
Später wollte man noch einen
transparenten Folienbanner zum leuchten bringen; einzig die Pyrotechnik
war schon fast komplett aufgebraucht. Das müssen die Glatzen noch
üben…..
Mit
dem Anschlusstreffer in Minute 48 wurden auch einige Bengalen im
Gästesektor abgebrannt
und auf der Aschenbahn entsorgt.
Es flammte
soetwas wie Stimmung bei den Bultras
auf. Dann passierte bis zum Spielende nicht mehr viel. Vielleicht noch
erwähnenswert ein gezeigtes Spruchband der Lokojungs „BULTRA$ NOT
WELCOME“. Eine Anspielung an das Derby vom 04.11.2012
Die "BULTRAS" wollten zwar zuvor schon zweimal gehen aber wie in der Überschrift vermerkt; "Ihr habt bezahlt, ihr dürft nicht gehen...." wurde dem vorzeitigen verlassen des "Events" ja von Staatseite ein Riegel vorgeschoben.
Was bleibt als Fazit...?
Das Derby war def. kein Highlight. Es war weder Fisch noch Fleisch aber auf dem Balkan schmeckt auch Salat. :-) Frei nach einem an Stanley Kubricks Meisterwerk Clockwork Orange angelehnten Song. "In einer Zeit in der man nur noch lebt, um täglich die Champions League *zernsiert*" ist man um jede Abwechslung in den gelobten Ländern DANKBAR !!!!
Zum Schluß noch ein Video aus Sicht der BULTRAS
Und ganz zum Schluß noch das Model zum neuen Loko-Stadion.
Keine Ahnung wer den Bulgaren neue blühende Stadionlandschaften versprochen hat......
Sind wir einfach froh, wenn die Umsetzung dieser Projekte noch einige Zeit in Anspruch nimmt und erfreuen uns weiterhin an Fußball der Marke "Balkan-Style"
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