Das Feuer der Leidenschaft

entzündet vom Wydad-Drachen.

Doch dazu später mehr...


Hallo werte Freunde des marokkanischen Fußballs,

so grausam wie auf dem Rasen, so spektakulär auf den Rängen.

Es stand wieder an und es war sogar fest terminiert; Casablancaderby.

Allerdings nicht in der Liga; in der arabischen Champions League war das Kräftemessen angesagt. Aus diesem Grund waren die 2 Termine, Hin- und Rückspiel, schon Wochen vorher fest terminiert. Da die Spiele am Abend stattfanden war klar; hier muss man dabei sein.

Die arabische Champions-League wird von der FIFA nicht annerkannt; uns war es egal. Wir akzeptieren ja auch nicht die FIFA.

Der Coup wurde dieses mal ausgespielt zu Ehren von Mohammad IV der seit 1999 König von Marokko ist. Für die Marokkaner hat der Wettbewerb also ein Stück Weit mehr Bedeutung, als für die für die restlichen Teilnehmer.

Stellenwert hin oder her; es war Derby und dazu noch am Abend.

Seit über 15 Jahren gab es kein Derby unter Flutlicht.

Aber vor allem; seit Dez. 2015 gab es kein RICHTIGES Derby mehr. Entweder war alles verboten oder die Spiele wurden nicht in Casablanca ausgetragen, sondern in Marrakesch oder Agadir. Inkl. Streik von der einen oder anderen Gruppe......

Dieses mal war alles anders. Ein Derby in Casablanca ohne Verbote !



Arabische Champions League
Coup Mohammed VI
1/8 Finale
Raja Casablanca  vs. Wydad Casablanca
02.11.20219



Mit Arbeitskarten ist es wohl def. vorbei aber ein Kontaktmann von Thortsen versorgte uns, mit an Bord waren neben Thorsten noch Cheffe und Moritz, mit Karten für die Haupttribüne; natürlich freie Platzwahl.

Aus diesem Grund fand man sich auch schon 3 Stunden vor Anpfiff im umgebauten, bzw. verkleinerten Stade Mohamed V, ein und positionierte sich ganz mittig. Gute Fotograferposition auf beide Kurven. Schließlich erwartete man einiges an optischen Spektakel.

Die akkustische Stimmung nicht ganz so prickelnd. Im Innenraum viele Choreohelfer am rumwuseln. Bei Wydad mehr als bei Raja. Nur noch 54.000 passen in den Ground. Drin waren dann wohl knapp 55.000. Da Raja offiziel Heimrecht hatte wohl ein wenig mehr Anhänger der grün-weißen. Aber die hatten, nach meinem empfinden, eh immer einen Tucken mehr Fans bei meinen erlebten Derbys im Stadion.







 

Wydad begann mit der Eröffnung. Ein Banner und arabische Schriftzeichen mit einer Eieruhr in der Mitte. Und dann wurde er hochgezogen. Ein verdienter Spieler, der auf einem Ball zu sitzen schien? Mein marokkanischer Kontaktmann klärte später auf. 





Der Spieler, der am Ball oder auf dem Ball sitzt, ist ein ehemaliger Spieler von Wydad.

Bei einem Derby in den 70zigern erzielte Wydad 3 Tore in der ersten Halbzeit und in der zweiten Halbzeit weigerte sich Raja, das Spiel fortzusetzen
Die Wydad-Spieler warteten ungefähr eine Stunde aber Raja tauchte nicht mehr auf.

Weil Wydad sich geweigert hat das Championsleague-Finale gegen Espererance Tunis zu beenden, gab es sehr viel Häme von Raja.

Die Botschaft des Tifo in arabischer Sprache bedeutet:

"DAS SPRECHEN ÜBER ALTE FAKTEN WIRD IHNEN HELFEN, IHRE SCHMUTZIGE GESCHICHTE ZU AKZEPTIEREN".

Bezogen auf Raja, die sich damals beim Derby weigerten das Spiel fortzusetzen.

Wenn man solche Choreos im Nachhinein versteht macht das ganze noch mehr Spaß.




Raja war noch am rumbasteln. Sah so aus, als würde die Kurve eingerahmt. Der Rahmen für eine große Theaterbühne...?



Schriftzug konnte man nicht entziffern aber plötzlich erstrahlte das Theaterpublikum.






Sicherlich nicht ganz so spektakulär wie auf der anderen Seite aber trotzdem perfekt umgesetzt.





Es handelt sich übrigens um ein Theaterstück.  "Die kahle Sängerin" (französischer Originaltitel La Cantatrice chauve) ist ein Theaterstück von Eugène Ionesco. Die Uraufführung fand am 11. Mai 1950 im Théâtre des Noctambules in Paris unter der Regie von Nicolas Bataille statt (Quelle Wikipedia)

Fragt mich aber bitte nicht, welchen Bezug das Theaterstück zu der Rivalität zu Wydad oder zum dem Spiel im Allgemeinen hat. Wer aufklären kann; gerne als Kommentar.

Wydad ging nach 33 Minuten mit 0-1 in Führung. Die Stimmung war ganz ok. reichte aber bei weitem nicht an die Stimmung meiner beiden erlebten Derbys 2015 ran. In Halbzeit zwei erhoffte man sich Pyrotechnik. Die Winners auch schon wieder kräftig am basteln aber zu Beginn des Spiels passierte erstmal nichts.

Gerade als die Winners mit ihrer Aktion starten wollten, gab es Elfmeter für Raja. Ein Schuss, ein Tor und Pyro. Die Winners unbeeindruckt zogen ihr Ding, bzw. den Drachen, der die Kurve in Flammen setzte, durch.

Man wusste garnicht, wo man zuerst hinschauen sollte.









































Das Spiel endete friedlich und fair mit einem 1-1 Unentschieden. 


 











Ganz so torarm und friedlich sollte es beim Rückspiel nicht bleiben; inkl. spekatakulären Spielverlauf.

Fazit: War schon ok. Eine Abendveranstaltung beim Derby; nicht schlecht. Vor allem der Wydad-Drache, der die Kurve zum brennen brachte, konnte vollends überzeugen.

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Dabei geht es weniger um das geschehen auf dem grünen Rasen, wo 22 Akteure versuchen eine in Leder gehüllte Schweinsblase in das gegnerische Tor zu bugsieren; es geht um das geschehen auf den Rängen.


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