Bloody sunday of Sarajevo....



Derby in Sarajevo und vorher noch Sloboda vs. Velez. Der bosnische Verband hatte die Spieltage terminiert und die Flüge ab Dortmund nach Tuzla waren noch sehr günstig. 

Uwe konnte man für die Toru begeistern und auch Uni wollte sich die Spiele nicht entgehen lassen. Da der Wizzairvogel samstags morgens abhob und man keine Lust hatte auf eine Nachtfahrt checkte man freitgas abends im A&O Hostel nähe Dortmund Hbf. ein. 3-Zimmer mit eigenem Bad für 49,- Euro; da kann man nicht meckern. 

Freitags abends noch ein wenig am Bhf sich die Zeit vertrieben; es war Halloween und was da dann für Kunden am Start waren; wir hatten unseren Spaß.

Nach der Landung in Tuzla hatten wir erstmal das Problem in die Stadt zu kommen. ÖPNV Fehlanzeige. Taximafia mit abgesprochenen Preisen. Wir schlossen uns einer Einheimischen mit dem gleichen Problem an, die einen privaten Fahrer klar machte, der uns für die Hälfte in die Stadt fuhr. 

In einem Einkaufszentrum nähe Busbahnhof schnell Geld gezogen, Bustickets für die Fahrt nach Sarajevo gekauft, nähe Stadion Cheppai eingeworfen und 15 Minuten vor Anpfiff waren wir im Ground.

 

 

F.K. Sloboda Tuzla  vs.  F.K. Velez Mostar

01.11.2014

 

Leider blieb die Zuschauerzahl im dreistelligen Bereich. So ca. 900 wollten sich den Kick nicht entgehen lassen. Aus Mostar ca. 50 bis 60 Velez-Fans am Start. Nicht schlecht. Hatte mit maximal 20 bis 30 gerechnet. Sind ja doch schon ein paar Meilen zu überwinden.

Ca. 100 Sloboda Jungs waren in ihrer Kurve zwar ständig in Bewegung aber eine Vierstellige Kulisse hatte man sich dennoch erhofft. 

Das Spiel ist schnell erklärt. Sloboda war am Drücker. Velez kam in Spielminute 77 erstmalig in den gegnerischen Strafraum; Elfmeter und Tor für Velez. 
der Anhang aus Mostar jubelte, die Einheimischen fühlten sich provoziert und eine Minute später mussten die Velezanhänger auf Wunsch der Polizei ihren Block räumen und wurden nach draussen begleitet. 

Den Ausgleichstreffer in Spielminute 80 bekamen die Fans aus Mostar nicht mehr live mit. 
Ist wahrscheinlich ein blödes Gefühl, mit dem glauben 3 Punkte mitgenommen zu haben, um dann später im Radio zu erfahren, dass es doch nur 1 Punkt ist...... 

In Sarajevo hatte man sich für 2 Tage ein Appartment reserviert. Der Vermieter holte uns am Busbahnhof ab. War ein klasse Hütte. Tolles Wohnzimmer, 2 Schlafzimmer, Bad und kleine Küche; und dies alles für wirklich kleines Geld. Supermarkt um die Ecke und bis zur Altstadt max 500 Meter.
 
 

Derby Sarajevo

F.K. Zeljeznicar Sarajevo  vs.  F.K. Sarajevo

02.11.2014

 

oder

"The bloody Sunday of Sarajevo

 

wie manch sensationsgeile Sportgazette am nächsten Tag titelte....

Doch der Reihe nach.

Das Spiel war um 13:30 Uhr angesetzt. Uni, Frühaufsteher war schon unterwegs. Mit Uwe ging es durch die Altsatdt, fest in FK-Hand, Richtung Stadion. Unterwegs passierte man noch den Treffpunkt der "Horde" für den gemeinsamen Corteo zum Stadion. Am Stadion noch schnell die Arbeitskarten abgeholt und noch in ein Cafe/Kneipe gegenüber vom Ground eingekehrt. Ca. 1 Stunde vor Spielbeginn betrat man dann die Hütte und suchte sich optimale Plätze.

Zu Spielbeginn gab es von den Eisenbahner ein paar Kassenrollen garniert mit extrem lauten Böllern. Optisch net so der Brüller. Ein Böller explodierte direkt neben dem Gästetorhüter, der auch direkt zu Boden ging und liegen blieb. In vielen Ländern wäre so ein Spiel nicht mehr angepfiffen worden. Hier wurde der Torhüter kurz behandelt, er rappelte sich wieder auf und weiter gehts......



Die Horde mit einer kleinen Choreografie

"Let`s go Sarajevo". 



Untermalt wurde das ganze mit bunten Rauch.


In Minute 13 erzielte FK die Führung. Es folgten großer Torjubel und etliche Bengalen, welche auf dem Platz entsorgt wurden. Dies hatte die erste Spielunterbrechung zur Folge........

Zeljo glich in Spielminute 23 aus. Torjubel und Bengalen. Die wurden zwar auch Richtung Spielfeld geworfen, erreichten den Platz aber glücklicherweise nicht.

Auf der Hintertortribüne wo die "gemäßigten" Zeljofans saßen wurde auch Pyrotechnik gezündet. Diese wurde aber erst garnicht versucht auf dem Spielfeld zu entsorgen, sondern wurde direkt in die Gästefans, getrennt durch mobile Gitter und einen Polizeiriegel, geworfen. 

Was folgte war ein Austausch von Bengalen und mittendrin die Staatsmacht. Der wurde es irgendwann zuviel und es folgte "Knüppel aus dem Sack". Allerdings nicht für die provozierenden Heimfans, sondern für die Gäste. 



Die "Knüppelaktion"
der Staatsmacht
verursachte schon
beim zuschauen
Schmerzen.


Anbei ein kleines Video über das überharte Vorgehen


Aufgrund den Ereignissen auf der Tribüne bat der Unparteiische die Spieler beider Teams in die Kabine. Das Spiel war dann über 20 Minuten unterbrochen; in manchen Ländern wird da einfach weitergespielt, denn eine Bedrohung für die Spieler und/oder Unparteiischen bestand zu keinem Zeitpunkt. Das einzig positive an der Aktion, diejenigen, die was abbekommen hatten durften über die Absperrung springen und wurden dann, von Ordnern begleitet, aus dem Stadion gebracht; verhaftet wurde niemand. 

Als die Partie dann fortgesetzt wurde, war die Luft, verständlicherweise aufgrund der langen Unterbrechung, erstmal etwas raus. Mit einem friedlichen 1-1, ganz so friedlich war es auf den Rängen ja nicht, verabschiedete man sich zum Pausentee.

Zur Eröffnung der zweiten Halbzeit gab es von den Eisenbahner noch ein paar Bengalen. Würde man nicht das gesamte Spiel über zündeln und alles in einer Aktion geschlossen abbrennen, würde es optisch besser rüberkommen aber da scheiden sich die Geister. 

Die Horde wartete noch ab und hatte 5 Minuten später ihren Auftritt. Jede Menge Bengalen und alle wurden auf dem Platz entsorgt;.


Wie lange das noch gut geht?
Auch wenn wir hier uns auf dem Balkan befinden......
 Spielunterbrechung die Dritte.........


Im späteren Spielverlauf gab es noch eine Botschaft der "Horde" an die Eisenbahner mittels Spruchbänder. Der einheimischen Sprache nicht mächtig konnte diese nicht übersetzt werden; Liebesgrüße werden es keine gewesen sein. Die Eisenbahner nahmen es, mit dem Rücken zum Spielfeld tanzend, zur Kentnis.


In Minute 69 gelang FK die 2-1 Führung, was auch gleichzeitig Endstand der Partie darstellte.

Die Horde feirerte den Derbysieg

 und manch Spieler verlies nur noch mit "Unterbuchse" den grünen Rasen












Das Derbyerlebnis wurde ausgiebig in der Altstadt gefeiert, wo man auch Lokalitäten endeckte, wo das gezapfte "Pan" für 2 Marka 0,33 ausgeschenkt wurde.

am nächsten Tag ging es wieder nach Tuzla, da unser Flug dienstags morgens abhob. In Tuzla war es in der Stadt nochmals eine Spur preiswerter und man lies sich in einer Kneipe nieder, wo man das Montagsspiel, RB Leipzig gegen Uwes und meinen Stammverein, FCK, begutachten konnte. So richtig int. einen das Spiel nicht wirklich; hatte man doch noch das Derby zweier Tradiotionsmannschaften im Hinterkopf.

Am nächsten Tag landete man pünktlich in Dortmund, durfte dank Uni`s Hilfe das Parkhaus kostenneutral verlassen, setzte Uni noch schnell am BHF Holzwickede ab und 330 Kilomter später verabschiedete auch ich mich von Uwe.

Fazit. Tolles Derby mit unschönen Begleiterscheinungen auf den Rängen und Lustiges Rahmenprogram in der Altstadt von Sarajevo und Tuzla.






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Reclaim the Game

Unterwegs die Welt der Fußballfans zu entdecken


In diesem Blog werden Euch Videos und Bilder von interessanten Fußballspielen in Europa und auch ausserhalb Europas präsentiert.

Dabei geht es weniger um das geschehen auf dem grünen Rasen, wo 22 Akteure versuchen eine in Leder gehüllte Schweinsblase in das gegnerische Tor zu bugsieren; es geht um das geschehen auf den Rängen.


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